Gesundheitswesen 2016; 78 - P43
DOI: 10.1055/s-0036-1578941

Tuberkulose unter unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden in Frankfurt am Main

U Götsch 1, M Huber 2, U Heudorf 3
  • 1Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Infektiologie und Hygiene, Frankfurt
  • 2Gesundheitsamt, Kinder- und Jugendmedizin, Frankfurt/Main
  • 3Gesundheitsamt, Infektiologie und Hygiene, Frankfurt am Main

In Frankfurt am Main aufgenommene unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) stammen in erster Linie aus Ostafrika und Afghanistan. Von Januar 2010 bis Juli 2015 wurden 25 Tuberkulosefälle unter 1809 UMA entdeckt, entsprechend einer Prävalenz von 1382/100.000. Sie war am höchsten unter somalischen (2737/100.000), am geringsten unter afghanischen Jugendlichen (465/100.000). Diese Werte liegen deutlich höher als die von der WHO mitgeteilten Tuberkuloseprävalenzen in den Herkunftsländern der UMA. Die schwierigen Fluchtbedingungen erklären am ehesten die hohe Krankheitsrate. Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit eines raschen Tuberkuloseausschlusses nach Ankunft von UMA in Deutschland, insbesondere bei solchen aus Ostafrika.