Gesundheitswesen 2016; 78 - P73
DOI: 10.1055/s-0036-1578970

Zahngesundheit in der Grundschule Vizelinstraße im Bezirk Hamburg Eimsbüttel über einen 15-Jahreszeitraum nach der Einführung eines Prophylaxeprogramms

C Wempe 1
  • 1Bezirksamt Eimsbüttel, Fachamt Gesundheit, Zahnärztlicher Dienst, Hamburg

Seit dem Schuljahr 1999/2000 wird im Bezirk Hamburg Eimsbüttel in allen Grund- und Förderschulen ein Karies-Prophylaxeprogramm angeboten. Es richtet sich an Kinder und Gruppen mit erhöhtem Kariesrisiko. Die Grundschule Vizelinstraße liegt in unmittelbarer Nähe der Lenzsiedlung, einem sozial benachteiligten Quartier. Da ein Zusammenhang zwischen der sozialen Lage und der Zahngesundheit besteht, wird in dieser Schule die Teilnahme an dem Prophylaxeprogarmm ab der 1. Klasse immer allen Kindern angeboten. Im Rahmen des Programms werden die Kinder 2 x jährlich in der Schule zahnärztlich untersucht. Außerdem kommt, wenn das Einverständnis der Eltern vorliegt, zweimal im Jahr eine Prophylaxefachkraft zu den Kindern. Sie führt mit ihnen in kleinen Gruppen Gespräche über gesunde Ernährung und Kariesentstehung, färbt die Beläge an und putzt mit den Kindern die Zähne. Abschließend werden die bleibenden Zähne mit einem Fluoridlack (Duraphat ®/seit 2013 Fluoridin N5) touchiert. In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Zahngesundheit der Kinder in der Schule Vizelinstraße deutlich verbessert. Zu Beginn hat in der 4. Klasse die D-Komponente 67% des DMF-T-Wertes betragen, im Schuljahr 2014/15 waren es nur noch knapp 9%. Der Sanierungsgrad stieg bei den Viertklässlern im bleibenden Gebiss im gleichen Zeitraum von 33% auf 92% an. Am Anfang hatte nicht mal jedes zweite Kind in der 4. Klasse gesunde bleibende Zähne, nach 15 Jahren ist der Anteil auf 63% angestiegen. Somit ist die intensivprophylaktische Betreuung der Kinder in der Schule Vizelinstraße, die seit dem Jahr 2010 auch bis zur 6. Klasse durchgeführt wird, als hochgradig effektiv anzusehen.