Funktionelle exokrine Pankreasinsuffizienz nach Gastrektomie – Häufigkeit und postoperative Versorgungssituation bei 232 Magenkarzinompatienten

Fragestellung: Wie häufig treten Zeichen einer funktionellen exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) auf? Werden diese postoperativen Beschwerden adäquat therapiert? Gibt es Unterschiede in der Versorgungsqualität in einem Beobachtungszeitraum von 10 Jahren? Sind diese Postgastrektomiebeschwerden durch Substitution von Pankreasenzymen kurzfristig reduzierbar?

Methode: Fortlaufend werden bei allen Patienten nach subtotaler oder totaler Gastrektomie im Rahmen einer onkologischen Rehabilitation konsekutiv Gewichtsverlust, gastrointestinale Beschwerden incl. definierte Zeichen einer funktionellen exokrinen Pankreasinsuffizienz sowie Gewichtsverlauf zu Beginn und am Ende der dreiwöchigen Rehabilitation erfasst. Bei EPI-Beschwerden wird eine Pankreasenzym (PE) Substitution eingeleitet bzw. die PE-Dosis angepasst.

Ergebnis: Gewichtsverlust und Symptome der EPI nach Gastrektomie sind häufig und klinisch relevant. Die EPI-Beschwerden lassen sich durch eine Pankreasenzymsubstitution innerhalb drei Wochen klinisch und statistisch signifikant reduzieren und ein ggf. anhaltender postoperativer Gewichtsverlust stoppen. Wir sehen eine tendenzielle Verbesserung der Versorgungssituation zwischen 2004 und 2013/14. Generell ist ein relvanter perioperativer Gewichtsverlust und ein entsprechender Ernährungszustand mehr zu beachten sowie die leitlinien- und patientengerechte Nachsorge von Magenkarzinompatienten nach Gastrektomie bezueglich EPI zu optimieren. Eine detailierte und statistische Analyse der gegenüber der Zwischenauswertung aktualisierten und erweiterten Daten mit signifikanten Ergebnissen (siehe Aktuel Ernahrungsmed 2014; 39:189) wird zum Kongress vorgestellt