Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(05): 1-59
DOI: 10.1055/s-0036-1594074
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anforderungen an teambezogene und individuelle Kompetenzen in der stationären spezialisierten Palliativversorgung

C Hlawatsch
1   2. Medizinische Klinik, Bereich Palliativmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
K Grube
1   2. Medizinische Klinik, Bereich Palliativmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
C Bokemeyer
1   2. Medizinische Klinik, Bereich Palliativmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
K Oechsle
1   2. Medizinische Klinik, Bereich Palliativmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
A Ullrich
1   2. Medizinische Klinik, Bereich Palliativmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 December 2016 (online)

 

Hintergrund:

Die Versorgung von Patienten und ihren Zugehörigen in der stationären spezialisierten Palliativversorgung (SSPV) und die Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team stellen hohe Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiter. Die vorliegende Untersuchung exploriert erforderliche teambezogene und individuelle Kompetenzen in der SSPV aus Mitarbeiterperspektive.

Methoden:

Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden 17 Mitarbeiter einer universitären Palliativstation, die seit fünf Jahren besteht und sich in einer Konsolidierungsphase befindet, interviewt. Die Interviews wurden mit Angehörigen unterschiedlichen Berufsgruppen (Ärzte, Pflegekräfte, psychosoziales Team, Seelsorger) leitfadengestützt durchgeführt, aufgezeichnet, wortwörtlich transkribiert und pseudonymisiert. Die Datenauswertung erfolgte entlang der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.

Ergebnisse:

Die Mitarbeiter waren überwiegend weiblich (71%) und über 41 Jahre alt (65%), knapp die Hälfte hatte mehr als fünf Jahre Berufserfahrung in der Palliativversorgung (47%). Als teambezogene Kompetenzen wurden Fähigkeiten zur (inter-)professionellen Kommunikation, Feedback und Responsivität, Kritikfähigkeit, Anerkennung individueller Ressourcen und Belastungsgrenzen, Fähigkeit zur Reflexion von Rollen, Verantwortlichkeiten und gemeinsamen Zielen, Strategien im Umgang mit Sterben und Tod sowie gegenseitiges Vertrauen genannt. Als individuelle Kompetenzen wurden Kommunikationsfähigkeiten, Empathievermögen, Abgrenzungs- und Selbstfürsorgekompetenz, Teamfähigkeit und Reflexionsfähigkeit identifiziert. Kommunikative Fähigkeiten wurden am häufigsten als teambezogene und individuelle Schlüsselkompetenz genannt.

Schlussfolgerung:

Für einen hohen Versorgungsstandard in der SSPV sind vielfältige Kompetenzen erforderlich. Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz von Angeboten sowohl zur individuellen als auch interprofessionellen und teambezogenen Weiterentwicklung.