Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605789
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vitamin D-Versorgung bei Krankenschwestern der Bergmannsheilstudie

M Lehnert
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), Epidemiologie, Bochum
,
A Beine
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), Epidemiologie, Bochum
,
K Gawrych
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), Epidemiologie, Bochum
,
T Behrens
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), Epidemiologie, Bochum
,
T Brüning
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), Epidemiologie, Bochum
,
S Rabstein
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV (IPA), Epidemiologie, Bochum
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Vitamin D (Cholecalciferol) regelt den Calciumstoffwechsel im Körper. Weitere gesundheitliche Effekte auf die geistige Gesundheit, das Herzkreislaufsystem und den Glukosestoffwechsel werden diskutiert. Die Bildung von Vitamin D aus einer im Körper gebildeten Vorstufe ist an die Exposition der Haut mit UV-B-Licht gebunden. Berufliche Arbeitszeiten könnten die Exposition gegenüber direktem Sonnenlicht beeinflussen. Im Rahmen unserer Querschnittsstudie haben wir die Vitamin D Versorgung bei Krankenschwestern und mögliche Einflussfaktoren untersucht.

Methodik:

Bei 67 weiblichen Beschäftigten des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum wurden die Serumkonzentrationen von 25-(OH)-D bestimmt. Die Verteilung der Messwerte wurde auf Einflüsse biometrischer Größen und Lebensstilfaktoren aus Eingangsuntersuchung und Tagebuchaufzeichnungen sowie der Jahreszeit der Probennahme untersucht. Mittels multivariater Modelle sollten die einzelnen Einflüsse im Zusammenspiel mehrerer Faktoren geschätzt werden.

Ergebnisse:

In einem rollierenden Schichtplan mit 3 bis 6 Nachtschichten pro Monat arbeiteten 47 Probandinnen (Nachtgruppe), 20 Probandinnen waren dauerhaft nur am Tage tätig (Taggruppe). Die Hälfte aller Probandinnen wies eine 25-(OH)-D-Serumkonzentration von weniger als 20 ng/ml auf. Der Median der Nachtgruppe (20 ng/ml) unterschied sich nicht signifikant von der Taggruppe (23 ng/ml). Im Sommer oder Herbst gewonnene Serumproben zeigten höhere Konzentration (23 ng/ml) als Proben aus Winter und Frühling (16 ng/ml; p = 0,0324). Einflüsse des Alters, des BMI oder des Rauchstatus waren nicht zu beobachten.

Schlussfolgerungen:

Die Hälfte unserer Probandinnen zeigte einen Vitamin D-Mangel mit Schwerpunkt in Winter und Frühling. Wir fanden keinen substantiellen Unterschied der Vitamin D-Versorgung von Nachtgruppe und Taggruppe und somit keinen Hinweis, dass rollierende Arbeitszeiten mit gelegentlichen Nachtschichten in der Krankenpflege zu einer Unterversorgung führen.