Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605947
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wundversorgung und Schmerztherapie von Brustkrebspatienten

RJA Vreuls
1   IMVR, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
,
H Pfaff
1   IMVR, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
,
N Scholten
1   IMVR, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
,
SE Groß
1   IMVR, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Fragestellung:

Brustkrebs ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Krebsdiagnose bei Frauen. In den meisten Fällen kann der Tumor operativ entfernt werden. Daher ist die Versorgung von Wunden und Schmerzen nach der Operation von hoher Bedeutung. Bis Dato ist die Schmerz- und Wundversorgung bei Brustkrebspatienten in Deutschland jedoch kaum erforscht.

Methoden:

Im Rahmen der Routinebefragung für Brustkrebs-Patienten und -Patientinnen in NRW, werden Patienten mit primärem Mammakarzinom (N = 575, Stand 12.04.17), die in einem von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifizierten nordrhein-westfälischen Brustzentrum operiert worden sind, befragt. Die Studie beinhaltet, neben der Behandlungszufriedenheit, auch die Themen postoperative Schmerz-und Wundversorgung. Unterschiede zwischen Brustzentren sollen mittels einer Mehrebeneanalyse mit dem kompletten Datensatz im August 2017 untersucht werden.

Ergebnisse:

Erste deskriptive Ergebnisse zeigen, dass 19,8% der Befragten nach der Operation Probleme mit der Wunde haben und 26,3% über Schmerzen berichten. Weitere Ergebnisse zeigen eine Diskrepanz zwischen der Versorgung im Krankenhaus und der häuslichen Versorgung. Der Großteil der Befragten ist sehr zufrieden mit der Schmerztherapie (95,1%) und der Wundversorgung (93,8%) im Krankenhaus. Jedoch fühlen sich 21,7% der Patienten hinsichtlich des Umgangs mit Schmerzen und 16% hinsichtlich der Wundversorgung im häuslichen Umfeld nicht gut aufgeklärt.

Schlussfolgerung:

Wundversorgung und Schmerztherapie sind wichtige Bestandteile der Nachsorge von Operationen. Erste Ergebnisse zeigen, dass es Unterschiede zwischen den Brustzentren hinsichtlich der Therapie im Krankenhaus und der Aufklärung über die häusliche Wundversorgung gibt. Durch die Rückspiegelung der wissenschaftlichen Ergebnisse an die Brustzentren, mittels schriftlicher Ergebnisberichte und einem Benchmark-Workshop, erhofft man sich zur Qualitätssicherung hinsichtlich der Wundversorgung und Schmerzbehandlung beizutragen.