Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605948
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Was wünschen sich Eltern, Kinder und Jugendliche für die Nachsorge nach einer Rehabilitation?

S Ritter
1   IFR Ulm, Bad Buchau
,
J Dannenmaier
1   IFR Ulm, Bad Buchau
,
G Krischak
1   IFR Ulm, Bad Buchau
2   Federseeklinik, Bad Buchau
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Die Rehabilitation von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung des Gesundheitszustands. Künftig sollen Maßnahmen zur Nachsorge erbracht werden, um den Transfer des Erlernten in den Alltag und die Nachhaltigkeit der Effekte sicherzustellen. Für die spätere Akzeptanz eines solchen Angebots, ist die Perspektive der Betroffenen und ihrer Eltern von großer Bedeutung.

Methodik:

Im Rahmen des Projekts zur Nachsorge nach einer Kinder- und Jugendrehabilitation wurde unter anderem je eine Fokusgruppe mit Eltern, Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Dabei sollten die subjektiven Sichtweisen zu Nachsorgestrategien und Wünsche diskutiert werden. Die Transkripte der Fokusgruppen wurden inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse:

An der Elterngruppe nahmen acht Mütter teil. Ihre Kinder (Durchschnittsalter = 7 Jahre) waren vorwiegend aufgrund von Asthma, Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung und Bronchitis in der Rehabilitation. Als zentrale Aspekte der Nachsorge stellten sich die Themen Zukunftsplan, Familienunterstützung, familiäre Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit heraus. Das mittlere Alter der acht teilnehmenden Kinder lag bei 12 Jahren (Erstdiagnosen: Adipositas, ADHS, Synkope und Asthma). Hier lagen die zentralen Aspekte der Nachsorge bei Bewegung, Freunde, Selbstkontrolle und Familie. Die acht Jugendlichen (Durchschnittsalter = 16 Jahre) hatten überwiegend Adipositas. Sie nannten Eigeninitiative, Hilfe suchen, Bewegungsmöglichkeiten, professionelle Betreuung und Unterstützung als wichtige Komponenten für eine erfolgreiche Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit.

Schlussfolgerung:

Es besteht Handlungsbedarf hinsichtlich der Aufklärung und Schulung zum Umgang mit chronisch kranken Kindern. Die Kinder stellten die Bedeutung der Familie und deren Einbezug in der nachgehenden Zeit heraus. Für die Jugendlichen hingegen lag der Fokus auf ihrer Eigenverantwortung, das Gelernte umzusetzen und ihre gesetzten Ziele zu verfolgen.