Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605970
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gemeinsam forschen – gemeinsam handeln – nicht ohne gemeinsam lernen! Aber wie?

KM Käuper
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
,
AM Boettcher
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
,
KM Käuper
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
,
S Busch
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Hintergrund:

Im berufsbegleitenden Studiengang „Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung und Management“ (IGM) (B.Sc.) an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg studieren seit dem Wintersemester 2015/16 Angehörige der Gesundheitsberufe komplett interdisziplinär. In der Literatur werden der interdisziplinären Lehre besondere methodisch-didaktische Bedarfe zugeschrieben, die jedoch in der Forschung noch nicht ausreichend ermittelt wurden (Terizakis & Gehring 2014). Zur Schließung der Forschungslücke diskutiert der vorliegende Beitrag Erfahrungen der IGM-Lehrenden und -Lernenden (gewonnen im Rahmen des BMBF-Projektes „Fit Weiter-Teilprojekt IGM“).

Methodik:

Die qualitative Untersuchung (01 – 02/2017) fand in Fokusgruppendiskussionen mit IGM-Lernenden (n = 6, n = 8) sowie -Lehrenden (n = 6) statt. Die Daten wurden transkribiert und mittels der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) analysiert.

Ergebnisse:

Eine besondere Herausforderung stellt die Überwindung der multidisziplinären hin zu interdisziplinärer Lehre dar. Die bisherige Lehrgestaltung zur interdisziplinären Kompetenzvermittlung wird von Lernenden als „künstlich“ und teilweise überfordernd wahrgenommen. Eine Förderung interdisziplinärer Lehre wird u.a. in der Weiterentwicklung der modularen Gestaltung (z.B. disziplinenübergreifendes Querschnittsthema), disziplinenübergreifenden Durchführung der Lehre (z.B. Team-Teaching) sowie der Erweiterung bisheriger Lehr-/Lernformate (z.B. Skills-Lab) gesehen.

Schlussfolgerung:

Trotz hierzulande fehlender interdisziplinärer Lehr-/Lernkonzepte müssen diese bei sämtlichen Entwicklungsschritten eines interdisziplinären Curriculums mit diskutiert werden. Vorherrschende Verständnisdifferenzen zur interdisziplinären Kompetenzvermittlung zwischen Lernenden und Lehrenden unterstreichen die Wichtigkeit des parallelen evaluativen Austausches.