Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0037-1605996
Trends in Herpes Zoster-Konsultationen und -Hospitalisierungen in Deutschland, 2005 – 2015/16
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Hintergrund:
Herpes Zoster (HZ) wird durch Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus verursacht und ist charakterisiert durch einen schmerzhaften Ausschlag. Die seit 2004 in Deutschland routinemäßig für alle Kinder empfohlene Varizellenimpfung reduziert die Viruszirkulation und das HZ-Risiko in Geimpften. Die reduzierte Boostermöglichkeit könnte jedoch für latent Infizierte zu einem erhöhten HZ-Risiko führen. In diesem Kontext wurden Trends der HZ-Epidemiologie analysiert.
Methoden:
Aufgrundlage von Sentineldaten zu HZ-Konsultationen von der Arbeitsgemeinschaft Varizellen bzw. Hospitalisierungsdaten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes berechneten wir Konsultations- und Hospitalisierungsinzidenzen. Basierend auf dem Incidence Rate Ratio (IRR) erfolgten Trendanalysen mittels negativer binomialer Regression (Signifikanzniveau: p ≤0,05).
Ergebnisse:
Die HZ-Konsultationen gingen bei allen Altersgruppen < 15 Jahre von 2013 bis 2016 zurück, jedoch nur bei den 10 – 14-jährigen signifikant (IRR = 0,85; p < 0,01) und stiegen bei allen Altersgruppen > 19 Jahre, außer bei den 30 – 39-jährigen, signifikant an. Die Hospitalisierungen waren im Zeitraum 2005 – 2015 bei den 1 – 4-jährigen (IRR = 0,91; p < 0,001) und den 5 – 9-jährigen (IRR = 0,97; p < 0,05) rückläufig und stiegen bei allen Altersgruppen > 9 Jahre signifikant an, am stärksten in den Altersgruppen 30 – 39 und 40 – 49 (8% pro Jahr). Ab 2012 war bei den 10 – 14-jährigen jedoch ein statistisch signifikanter Rückgang zu beobachten (IRR = 0,94; p < 0,05).
Diskussion:
Bei den HZ-Konsultationen und -Hospitalisierungen in Deutschland ist bei Kindern und Jugendlichen ein Rückgang zu beobachten, was auf Grund der Impfung plausibel erscheint. Der beobachtete Anstieg bei Erwachsenen war laut Ergebnissen anderer Studien schon vor Einführung der Varizellenimpfung zu beobachten. Ein kausaler Zusammenhang des Anstiegs mit der Varizellenimpfung kann mit den vorliegenden Daten nicht überprüft werden.