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DOI: 10.1055/s-0038-1667607
Prävention von Wohlbefindenseinbußen bei Beschäftigten der Polizei: Zur Rolle beruflicher Gratifikationskrisen und organisationaler Ressourcen
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
Polizeivollzugsbeamte (PVB) zeigen trotz hoher arbeitsbezogener Anforderungen (Einsatzerleben, Schichtdienst) und vergleichsweise geringen Gratifikationen (Gehalt, Wertschätzung) ein hohes Arbeitsengagement (arbeitsbezogenes Wohlbefinden). Untersucht wird die Frage, welche organisationalen Ressourcen einem reduzierten Arbeitsengagement trotz Gratifikationskrisen entgegenwirken können?
Methoden:
Im Rahmen eines Online-Gesundheitsmonitorings im Polizeivollzugsdienst (N = 811; Rücklaufquote: 51%) wurden mit etablierten Skalen (ERI-S, UWES-9) die relevanten Konstrukte erhoben. Mittels hierarchischer Regressionen wurde der Vorhersagewert der Prädiktoren für das Arbeitsengagement unter Berücksichtigung relevanter Kontrollvariablen ermittelt.
Ergebnisse:
Gratifikationskrisen (β=-0,14; p < 0,01) wirken sich ebenso negativ auf das Arbeitsengagement aus wie eine übersteigerte Verausgabungsbereitschaft auf individueller Ebene (β=-0,12; p < 0,01). Soziale Unterstützung durch Vorgesetzte (β= 0,12; p < 0,01), mit der Organisation geteilte Wertvorstellungen (β= 0,12; p < 0,01) sowie ein kollektives Selbstwertgefühl (β= 0,27; p < 0,01) wirken hingegen positiv auf das Arbeitsengagement (R2= 0,34).
Schlussfolgerungen:
Präventionsansätze im Polizeidienst sollten sich vor allem auf die Stärkung von Ressourcen und Gratifikationen konzentrieren. Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können Maßnahmen auf individueller Ebene (Verausgabungsbereitschaft z.B. gesundheitsförderliche Selbstführung) wie auch auf Führungs- und Teamebene zur Förderung des arbeitsbezogenen Wohlbefindens beitragen.