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DOI: 10.1055/s-0038-1667614
Crystal Meth-Prävention – Schutzmaßnahmen während der Schwangerschaft und nach der Geburt
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
2016 wurden bundesweit 62 kg Methamphetamin sichergestellt, die Sicherstellungen erfolgten vor allem in Sachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt (Bundeslagebild, 2017). Im Vergleich zum Jahr 2010 hat sich die Zahl der in der sächsischen Suchtberatung registrierten Fälle von Crystal-Konsum von 1.500 auf ca. 5.000 im Jahr 2016 gesteigert (SLS, 2017). Vor allem stellen u.a. Konsumenten im Kontext der Elternschaft eine relevante Zielgruppe dar (Milin et al., 2014).
Methoden:
Aktuell existiert keine vollständige Übersicht zu Angeboten (Prävention, Frühintervention) zur Vorbeugung von Crystal-Konsum. Ziele: 1) Integrative Literaturrecherche zur Identifikation von Angeboten zur Prävention- und Intervention bei Methamphetamin-Konsumierenden im Kontext der Elternschaft, 2) Ableitung von Implikationen für die aktuelle Versorgungssituation und zukünftige Versorgungsforschung. Dazu wurde eine syst. Literaturanalyse durchgeführt (N = 402 Treffer, N = 13 relevante Studien).
Ergebnisse:
Es werden Programme vor, während und nach der Geburt zur Prävention und Frühintervention unterschieden (u.a. schulische Drogenaufklärung, Vulnerable Infants Program, Nurse Family Partnership and Early Start, SHIFT). In allen Phasen der präventiven und frühinterventiven Förderung sind Wissen und Problemeinsicht Voraussetzung, um Aufklärung und Verhütung von Schädigungen zu erzielen. Die Aufklärung sollte dabei zielgruppenorientiert erfolgen.
Schlussfolgerungen:
Primärpräventiv ist wichtig, Schule und Familie hinsichtlich der Aufklärung über Crystal zu verzahnen. Sowohl bei noch bestehender Crystal-Abhängigkeit als auch Abstinenz existieren frühinterventive Programme, um Mütter und ihre Kinder zu unterstützen. Essentiell ist dabei die Förderung der Bindung zwischen Müttern und ihren Kindern sowie ein multiprofessionelles Zusammenarbeiten zwischen beteiligten Leistungserbringern. Eine zentrale Koordinierung ist dabei notwendig (u.a. Case Management).