Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 774
DOI: 10.1055/s-0038-1667617
Beiträge am Mittwoch, 12.09.2018
Vorträge
Lebensphasenbezogene Gesundheitsförderung und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheitsförderung rund um die Geburt – Das 10-Phasen-Modell zur Identifikation von Präventionsbedarfen und -potenzialen

R Geene
1   Alice Salomon Hochschule, Berlin School of Public Health, Berlin, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Durch das neue Gesundheitsziel (GZ) „Gesundheit rund um die Geburt“ 2017, Bundeskindeschutz- und Präventionsgesetz haben sich die Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung und Prävention in der Schwangerschaft verbessert. Familie ist jedoch keine Lebenswelt im Sinne des PrävG, die Interventionslogik des Settingansatzes ist auf sie nicht unmittelbar anwendbar.

Methoden:

Nach Analyse der Neuregelungen und des GZ werden physiologische, psychologische und soziale Bewältigungsfaktoren präkonzeptionell sowie innerhalb unterschiedlicher Phasen der Schwangerschaft (Orientierungs-, Selbstkonzeptions-, Subjektwerdungs-, Antizipations- und Geburtsphase) sowie nachgeburtlich (Wochenbett-, Familienwerdungs-, Stabilisierungs- und Vergesellschaftungsphase) phasenspezifische Präventionsbedarfe und -potenziale sowie Beispiele für Gesundheitsförderung identifiziert.

Ergebnisse:

Eine Analyse der Bewältigungsanforderungen liefert Erkenntnissen für familiäre Gesundheitsförderung, die als gemeinsame Aufgabe des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe sowie weiterer lokaler Akteure gestaltet werden sollte. In Präventionsketten werden Akteursnetzwerke aufgebaut. Das PrävG eröffnet einerseits Möglichkeiten für ein ärztliches Präventionsmanagement, andererseits Potenzial für kommunale GeFö und die Gestaltung von Übergängen.

Schlussfolgerungen:

Familiäre Gesundheitsförderung ist eine komplexe Herausforderung für die Akteure in der Versorgung, im Sozialraum und in den Steuerungsebenen. Es bedarf eines eigenständigen, wissenschaftlich begründeten Interventionsansatzes mit Methodenprogrammen und institutionellen Zuordnungen.