Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 777
DOI: 10.1055/s-0038-1667627
Beiträge am Mittwoch, 12.09.2018
Postervorträge
Gesundheitsförderung und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Arteria Danubia (ArDa) – Gesundheitsförderung und Prävention in Donauanreinerstaaten

A Lakasz
1   Institut für Gesundheit und Forschung (ifgs), München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die Förderung innovativer F&E-Netzwerke innerhalb der Donauanrainerstaaten wurde 2011 verabschiedet. Zur Umsetzung der Strategie schrieb das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mehrere Ideenwettbewerbe aus. In diesem Zusammenhang erhielt die FOM gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern, der ELTE-Universität Budapest und der Technischen Universität Sofia den Zuschlag für das Anbahnungsprojekt „Arteria Danubia“ (ArDa) im Themenfeld „Soziale Lage und Gesundheit“.

Methoden:

Aufgrund der gegenseitigen geringen Vorkenntnisse wurden die primär epidemiologischen und gesundheitsökonomischen Sekundärdaten jeweils auf nationalem Niveau an den Hochschulen zusammengetragen, analysiert, miteinander trianguliert und aufbereitet. Die vorläufigen Ergebnisse wurden dann in Form von zwei Workshops und einer Zwischenkonferenz analysiert und aufbereitet. Nach Finalisierung des Gesamtprojektes werden die Daten auf der Website des BMBF und in einem Herausgeberwerk dokumentiert.

Ergebnisse:

Der Nationenvergleich ergab v.a., dass das ungarische und auch das bulgarische Gesundheitssystem vor einem absehbaren Kollaps stehen. Private Investoren drohen daher das System zu übernehmen und es nach ökonomischen Prinzipien grundsätzlich neu auszurichten. Das Ziel von ArDa, die Implementation von Gesundheitsregionen nach bayerischem Vorbild, bedarf aufgrund der gesundheitsökonomischen Voraussetzungen in beiden Partnernationen der sich von Bayern unterscheidenden ökonomischen Untermauerung.

Schlussfolgerungen:

Die Weiterverfolgung des ursprünglichen Ziels bedarf der Überwindung zweier im Rahmen von ArDa identifizierter Realbarrieren: Einerseits müssen die defizitären postsozialistischen Gesundheitssystemstrukturen, die die Fortsetzung der sozialistischen Strukturen bedeuteten, verantwortbar überwunden werden. Andererseits impliziert das epidemiologisch indizierte Gesundheitsregionenkonzept einen zusätzlichen Kapitalaufwand, der nur in einem Folgeprojekt über europäische Fördermittel abgedeckt ist.