Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 778
DOI: 10.1055/s-0038-1667629
Beiträge am Mittwoch, 12.09.2018
Postervorträge
Gesundheitsförderung und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheitsfördernde Maßnahmen in zwei Hamburger Quartieren: Ergebnisse der Basiserhebungen zur Prozessevaluation des Projektes AGQua

F von Mandelsloh
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Pflege und Management, Hamburg, Deutschland
,
A Begerow
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Pflege und Management, Hamburg, Deutschland
,
D Morciniec
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Pflege und Management, Hamburg, Deutschland
,
U Gaidys
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Pflege und Management, Hamburg, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 

Hintergrund:

In 2030 wird etwa jede/r dritte Hamburger*in über 60 Jahre alt sein. Das Projekt „Aktive und Gesunde Quartiere Uhlenhorst und Rübenkamp“ (AGQua) stellt sich dieser Herausforderung (Details: www.agqua.de; Förderung: Europäischer Fond für regionale Entwicklung, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz).

Es werden die Evaluationsergebnisse der ersten von insgesamt zwei geplanten Erhebungen vorgestellt (Umsetzung der Angebote zu diesem Zeitpunkt in der Startphase bzw. noch nicht stattgefunden).

Methoden:

Es wurde eine Triangulation von quantitativen und qualitativen Methoden durchgeführt. Dabei wurde die subjektive Wahrnehmung in Bezug auf das quartiersbezogene Leben und die Angebote ermittelt (zehn halbstrukturierte Interviews, Mayring 2010).

Zudem wurde(n) die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL)(Instrument: SF12), soziale Teilhabe (Instrument: IMET) und Inanspruchnahme-(möglichkeiten) der Angebote erhoben (n = 428, Alter ≥60). Ausgewertet wurde deskriptive, bivariat und multivariat.

Ergebnisse:

Interviews: Es liegt eine generell positive Grundeinstellung zu Technik und gleichzeitig hohe Bedeutungszuschreibung der Gleichstellung technischer und sozialer Komponenten vor. Survey: Hilfe im Alltag erhalten die Befragten vorrangig durch Angehörige und Nachbarn. Die nachbarschaftliche Selbsthilfe wird als Angebot am häufigsten in Anspruch genommen. „Unsicherheit im Umgang mit Kommunikationsmedien“ ist negativ mit der sozialen Teilhabe wie auch der körperlichen HRQoL assoziiert.

Schlussfolgerungen:

Es zeichnet sich ab, dass die Triangulation von quantitativen und qualitativen Methoden geeignet ist, um hinsichtlich der Angebote mögliche Problemstellungen zu identifizieren und Ressourcen zu optimieren. Das Potenzial für nachbarschaftliche Selbsthilfe ist groß und ein anknüpfbares Interesse an Technik-Lösungen bei den Bewohner*innen vorhanden. Zudem bestärken die Ergebnisse eine Public Health Relevanz des Abbaus von Unsicherheit im Umgang mit Kommunikationsmedien.