Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 786
DOI: 10.1055/s-0038-1667657
Beiträge am Mittwoch, 12.09.2018
Postervorträge
Prävention in Lern- und Studierwelten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheitsbildung an Schulen – quo vadis?

M Marchwacka
1   PTHV, Fakultät für Pflegewissenschaft, Vallendar, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Bildung ist durch zahlreiche Studien dokumentiert (KiGGS, HBSC). Empirische Befunde lassen zum einen Bildung als Determinante der Gesundheit betrachten, fehlende Gesundheit kann zum anderen gesellschaftliche Exklusion zur Folge haben. Diese Phänomene verweisen in der Erziehungs- und Bildungsgeschichte auf unterschiedliche Problematiken – Züchtigung, Selbstoptimierung sowie Legitimation und Zuständigkeit an Schulen.

Methoden:

Der Beitrag basiert auf thematischer Literaturrecherche zum Thema Gesundheit und Erziehung-/Bildungsgeschichte. Darüber hinaus wurden die aktuellen Schulgesetze aller Bundesländer sowie Empfehlungen der Kultusministerkonferenz und Modulhandbücher der Lehrerbildung (exemplarisch) in die Analyse einbezogen.

Ergebnisse:

Bereits in der Antike wird Gesundheit im Bildungsprozess des Zöglings problematisiert. Insbesondere in der Zeit der Entstehung der Sozialmedizin gehört Gesundheit auch an den Schulen zur Pflicht. Der Paradigmenwechsel – von Gesundheitsaufklärung zur Gesundheitsbildung – kann auf die Ottawa-Charta sowie Bildungsforschung zurückgeführt werden. Trotz der Bemühung um Verankerung der Gesundheitsbildung an Schulen, bleibt die Frage nach der Zuständigkeit und Schwerpunkten problematisch.

Schlussfolgerungen:

Inwiefern Schulen der Herausforderung der Gesundheitsbildung gerecht werden, hängt von gesellschaftlichen Strukturen und Gegebenheiten/Ressourcen sowie von der Schulentwicklung ab, die wiederum durch Lehrerbildung geprägt wird. Als Kriterien der Betrachtung können Gesundheitsverständnis und Gesundheitskompetenz angeführt werden.