Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 788-789
DOI: 10.1055/s-0038-1667666
Beiträge am Mittwoch, 12.09.2018
Postervorträge
Lebensphasenbezogene Gesundheitsförderung und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktivitäts- und Mediennutzungsverhalten bei Grundschulkindern – Einflussnahme soziodemografischer Determinanten

H Wulff
1   Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät; Institut für Gesundheitssport und Public Health, Leipzig, Deutschland
,
H Streicher
1   Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät; Institut für Gesundheitssport und Public Health, Leipzig, Deutschland
,
A Ziegeldorf
1   Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät; Institut für Gesundheitssport und Public Health, Leipzig, Deutschland
,
A Speer
1   Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät; Institut für Gesundheitssport und Public Health, Leipzig, Deutschland
,
P Wagner
1   Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät; Institut für Gesundheitssport und Public Health, Leipzig, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die körperliche Aktivität (kA) von Kindern wird von soziodemografischen (sd.) Faktoren beeinflusst. Zudem ist das Aktivitätsverhalten mit der Nutzung digitaler Medien assoziiert (Manz et al., 2014). Um gesundheitsbezogene Förderbedarfe festzustellen und aktivitätsbezogene Interventionsansätze spezifisch gestalten zu können, soll das Aktivitäts- und Mediennutzungsverhalten (MNV) von Grundschulkindern in Abhängigkeit sd. Faktoren analysiert werden.

Methoden:

Im Rahmen der Komplexen Allgemeinen Schuluntersuchung (KOMPASS 2 – Leipzig) wurden 836 Eltern von Erstklässlern mit standardisierten Erhebungsinstrumenten zu kA, MNV und sd. Merkmalen (z.B. Bildungsgrad, Migrationsstatus) befragt. Die Auswertung erfolgte stratifiziert, um Confounder und Biasquellen zu erkennen. Zusammenhänge wurden mittels Korrelation nach Spearman und binärer logistischer Regression ermittelt.

Ergebnisse:

30% der Grundschüler erfüllten die WHO-Empfehlungen zu ausreichender kA. Jungen besaßen eine erhöhte Chance auf ausreichende kA (OR 1,54; 95%-KI 1,13 – 2,09). 61% der Kinder nutzten digitale Medien über zwei Stunden täglich, besonders Jungen und bei niedrigem Eltern-Bildungsgrad. Signifikante Zusammenhänge zwischen kA und MNV wurden nicht festgestellt.

Schlussfolgerungen:

Im Vergleich zu aktuellen Empfehlungen wies die Stichprobe eine reduzierte kA und erhöhtes MNV auf, sd. Faktoren waren bedeutsam für kA und MNV. Die Ergebnisse bieten Hinweise für die inhaltlich-methodische Konzeption von zielgruppenadäquaten Maßnahmen der Gesundheitsförderung von Grundschülern, die es künftig zu überprüfen gilt.