Welche berufsbezogenen Veränderungswünsche haben Medizinische Fachangestellte? Ergebnisse einer Fragebogenstudie

Hintergrund:

In der ambulanten Versorgung tragen Medizinische Fachangestellte (MFAs) als erste Ansprechpartner/innen für Patientenanliegen maßgeblich zur Versorgungsqualität bei. Die Arbeitsbedingungen von MFAs sind sowohl für ihre eigene Gesundheit als auch für die von ihnen geleistete Versorgungsqualität sowie für ihre Berufsentscheidung von großer Relevanz. Daher sollen mögliche Veränderungen, die aus MFA-Sicht zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen beitragen könnten, untersucht werden.

Methoden:

Die Daten basieren auf einer bundesweiten Befragung von MFAs (Befragungszeitraum: September 2016 – April 2017). Auf Basis qualitativer Vorarbeiten wurden Veränderungswünsche mittels 20 selbst entwickelter Items erfragt (Antwortkategorien: „Ja, das wünsche ich mir“; „Dieser Wunsch wurde bereits erfüllt“ oder „Nein, das brauche ich nicht“). Die Selbstangaben von 887 befragten MFAs konnten in die Analysen einbezogen werden.

Ergebnisse:

Die Befragten gaben am häufigsten den Wunsch nach einer besseren Bezahlung für die geleistete Arbeit (87,0%) an. Darauf folgte der Wunsch nach weniger Dokumentationsaufwand im Arbeitsalltag (76,0%). Mehr Anerkennung für die geleistete Arbeit von der Gesellschaft sowie Fortbildungen für die Vorgesetzten zum Thema Mitarbeiterführung wurden von jeweils 75,4% bzw. 75,1% der MFAs gewünscht. 67,5% der befragten MFAs gaben an, dass sie gerne auf Multitasking im Arbeitsalltag verzichten würden.

Schlussfolgerungen:

Die fünf am häufigsten genannten Wünsche weisen darauf hin, dass vor allem die Entlohnung sowie die Arbeitsanforderungen als verbesserungswürdig empfunden werden. Dies deckt sich mit vorherigen MFA-Studien zu den Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit. Eine explorative Faktorenanalyse und vertiefende Analysen bzgl. der Ausprägungen von Wünschen in Abhängigkeit von soziodemografischen Variablen und Praxisvariablen sind geplant.