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DOI: 10.1055/s-0038-1667694
Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit im betrieblichen Setting: Eine deutschlandweite Befragung von Schwerbehindertenvertretungen
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
Betriebliche Gesundheit und der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit werden durch den stetigen Anstieg des Durchschnittsalters der Belegschaften, dem Fachkräftemangel sowie der globalen Forderung nach einer inklusiven Arbeitswelt immer relevanter. Die Schwerbehindertenvertretung (SBV) kann hier eine wichtige Rolle als proaktiver Akteur zu gesundheitlichen Themenstellungen im Betrieb einnehmen.
Methoden:
Deutschlandweit wurden 1945 SBVen und Stellvertreter_innen zu ihren Tätigkeiten, Belastungen und Ressourcen sowie zu internen und externen Kooperationspartnern befragt. Die nachstehenden Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung der Angaben von 1552 befragten SBVen und stellen dar, für welche Zielgruppe die SBVen im Rahmen ihrer Arbeitszeit als SBV mit welchen Zeitanteilen arbeiten.
Ergebnisse:
Die SBVen arbeiten durchschnittlich knapp die Hälfte (ca. 43%) direkt mit der Zielgruppe; d.h. mit Menschen mit Behinderung und in gesundheitlichen Problemlagen. Ungefähr ein Fünftel der Arbeitszeit als SBV (ca. 22%) nimmt die Arbeit mit ihrem Arbeitgeber ein. Den nahezu gleichen Zeitanteil (ca. 23%) wenden die SBVen für die Arbeit mit sonstigen Akteuren (z.B. Kooperationspartnern) auf. Rund ein Zehntel (ca. 12%) wird für organisatorische Aufgaben sowie die Etablierung im Unternehmen verwendet.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die Etablierung im Unternehmen einen hohen Stellenwert in der Arbeit der SBVen einnimmt. An dieser Stelle lässt sich ein Zusammenhang hinsichtlich der Tatsache, dass die SBVen ein Wahlamt mit zeitlicher Begrenzung ausüben und dadurch nicht auf längerfristig etablierte Strukturen zurückgreifen können, vermuten. Um von bereits vorhandenen Strukturen profitieren zu können, kann eine stärkere Vernetzung mit betrieblichen Akteuren bedeutend sein.