Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 802
DOI: 10.1055/s-0038-1667708
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Prävention in städtischen und ländlichen Lebenswelten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Identifikation von Ausgangspunkten zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden auf kommunaler Ebene im Rahmen des Projekts „Ein gutes Jahr mehr“

J Hilger-Kolb
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
C Ganter
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
M Albrecht
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
C Bosle
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
C Schlüfter
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
K Hoffmann
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
K Hoffmann
1   Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Kommunen stellen ein ideales Setting zur Gesundheitsförderung dar. Als ein Grund für den bisher geringen Erfolg von Projekten zur kommunalen Gesundheitsförderung, wird ein unzureichendes Verständnis von lokalen Gegebenheiten und Prioritäten angesehen. Unser Ziel war es, zu explorieren, welche Ressourcen, Hindernisse, und Bedürfnisse im Hinblick auf Gesundheit/Wohlbefinden in einer Kommune existieren, um im Anschluss Ausgangspunkte für Strategien zur kommunalen Gesundheitsförderung zu erarbeiten.

Methoden:

Unsere Zielgemeinde ist eine 30.000 Einwohnergemeinde in Baden-Württemberg in der das Projekt „Ein gutes Jahr mehr“ (OYA) durchgeführt wird. Als ein initialer Schritt des OYA-Projekts wurden semi-strukturierte Interviews mit Vertretern (n = 30) aus unterschiedlichen kommunalen Lebenswelten (z.B. Kindergarten/Schule, Arbeit, Senioren, Vereine, Ortsteile und Gemeinderat) geführt. Alle Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und anschließend mittels inhaltsanalytischer Techniken ausgewertet.

Ergebnisse:

Im Rahmen der qualitativen Interviews wurden vorrangig die Themen Natur/Landschaft und infrastrukturelle Gegebenheiten, Zugang zu Dienstleistungen (z.B. Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten, Seniorenbetreuung) und sozialer Zusammenhalt mit den Subthemen: soziales Engagement und gemeinsame Identität identifiziert. Themen mit direkten Bezug zu Gesundheit und Wohlbefinden wurden hingegen nur selten genannt.

Schlussfolgerungen:

Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden nicht die Hauptpriorität in der Bevölkerung unserer Zielkommune darzustellen scheint. Daher sollten Themen mit höheren Prioritäten genutzt werden, um über diese die Gesundheit und das Wohlbefinden indirekt zu adressieren und dadurch auch zu fördern.