Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 802-803
DOI: 10.1055/s-0038-1667711
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Lebensphasenbezogene Gesundheitsförderung und geschlechtersensible Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung des Rauchverhaltens beim Übergang vom Jugend- ins junge Erwachsenenalter – Ergebnisse der KiGGS-Kohorte

E Mauz
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
B Kuntz
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
J Zeiher
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
A Starker
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
T Lampert
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
C Lange
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die Reduzierung von Tabakkonsum als einem der größten vermeidbaren Risikofaktoren für schwerwiegende Erkrankungen ist ein zentrales Ziel von Public Health. Die Anteile rauchender Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener sind in Deutschland deutlich zurückgegangen. Wie sich das Rauchverhalten auf der individuellen Ebene beim Übergang vom Jugend- ins junge Erwachsenenalter entwickelt, zeigt der Beitrag auf Datenbasis der KiGGS-Kohorte.

Methoden:

Die Analysen basieren auf Selbstangaben zum aktuellen Rauchen und zum Raucheinstiegsalter von 2.159 ehemals 14 bis 17-jährigen Teilnehmenden der KiGGS-Basiserhebung, die im Alter von 19 bis 24 Jahren in KiGGS Welle 1 erneut befragt wurden. Berechnet wurden Übergangswahrscheinlichkeiten für Rauchen und Nichtrauchen getrennt nach Geschlecht und sozialem Status der Familie. Dieser wurde anhand von Angaben der Eltern zu Bildung, Beruf und Einkommen zum Zeitpunkt t0 erfasst.

Ergebnisse:

85% der rauchenden und 78% der nichtrauchenden Jugendlichen haben ihr Rauchverhalten beim Übergang ins junge Erwachsenenalter beibehalten. Knapp neun von zehn der jemals Rauchenden haben vor dem 18. Lebensjahr damit angefangen. Frauen, die als Jugendliche geraucht haben, haben häufiger als junge Erwachsene zu rauchen aufgehört als Männer. Zu beiden Erhebungszeiträumen rauchte in der niedrigen Statusgruppe ein größerer Anteil an Personen als in der hohen Statusgruppe.

Schlussfolgerungen:

Rauchen und Nichtrauchen sind in dieser Transitionsphase relativ stabile Verhaltensweisen. Die Ergebnisse belegen, dass die Weichenstellung für Rauchen oder Nicht-Rauchen im jungen Erwachsenenalter bereits im Jugendalter gestellt werden und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien häufiger mit dem Rauchen beginnen. Das veranschaulicht die hohe Relevanz, Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg in den Tabakkonsum zu schützen und weiterhin geeignete Maßnahmen umzusetzen.