Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 804-805
DOI: 10.1055/s-0038-1667717
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Prävention in Lern- und Studierwelten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheitsverständnis und Gesundheitsbildung aus Sicht der Akteurinnen und Akteure im Lebensraum Schule

M Marchwacka
1   PTHV, Gesundheits- und Pflegedidaktik, Vallendar, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Schule als sekundäre Sozialisationsinstanz im Kindes- und Jugendalter hat u.a. die Aufgabe der sozialen Fürsorge auch im Sinne der Gesundheitsbildung zu übernehmen. Zum einen kann Schule als Lebenswelt alle Kinder und Jugendliche erreichen, zum anderen stellt sie einen Schnittpunkt zwischen Familie und Freunden dar. Demzufolge kann sie Gesundheitsverhalten sowie Gesundheitskompetenz ganzheitlich und nachhaltig prägen.

Methoden:

Das methodische Vorgehen basiert auf dem Multi-Methoden-Ansatz (Triangulation). Hierbei wurde thematische Literaturrecherche auf dem Gebiet „Gesundheitsbildung an Schulen“ durchgeführt und anschließend folgte eine explorative Studie mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern (550 Fragebögen und 35 leitfadengestützte Interviews). Angelehnt an die Grounded Theory wurde das Gesundheitsverständnis, Gesundheitsbildung und Einschätzung der aktuellen Maßnahmen herausgearbeitet.

Ergebnisse:

Gesundheit nimmt einen großen Stellenwert in der Lebenswelt Schule ein: Schülerinnen und Schüler berichten über gezielte Maßnahmen zu Themen Ernährung, Stress, Drogenkonsum; Lehrkräfte verweisen auf Problematik der eigenen Kompetenzen sowie der Nachhaltigkeit der Projekte mit externen Kooperationspartnern. Des Weiteren werden Expertenwissen und Glaubwürdigkeit von befragten Akteurinnen und Akteure der Schule hervorgehoben.

Schlussfolgerungen:

Empirische Befunde legen den Handlungsbedarf an Schulen nahe: Gesundheitsbildung erfordert Etablierung in der Lehrerbildung und Verankerung in allen Schulstufen. Gleichwohl werden Grenzen empirischer Forschung erkennbar: Schule ist als lernende Organisation herausgefordert, den Bedarf im Hinblick auf die jeweiligen Risiko- und Schutzfaktoren lebensweltbezogen und partizipativ zu ermitteln, adäquate Maßnahmen zu entwickeln und sie zu evaluieren.