Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 807
DOI: 10.1055/s-0038-1667724
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Quantitative und qualitative Methoden der Präventionsforschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Können Pflegeheimbewohner/innen in Gesundheitssurveys integriert werden? Ergebnisse der Studie „Improving Health Monitoring in Old Age“ des Robert Koch-Instituts

C Koschollek
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
B Gaertner
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
M Grube
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
D Lüdtke
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
J Fuchs
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
M Wetzstein
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
A Gößwald
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
C Scheidt-Nave
1   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Gesundheitlich eingeschränkte ältere Menschen, insbesondere Pflegeheimbewohner/innen (PHB), sind in den bisherigen RKI-Gesundheitssurveys nur begrenzt erreicht worden oder waren von der Grundgesamtheit ausgeschlossen. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Improving Health Monitoring in Old Age“ (IMOA), gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung, wurde ein erweitertes Erhebungsdesign getestet, mit dem die Erreichbarkeit dieses Personenkreises künftig verbessert werden soll.

Methoden:

2.000 Personen ab 65 Jahren wurden zufällig aus den Einwohnermelde (EMA)-Registern zweier Gemeinden in Berlin und Brandenburg gezogen. PHB wurden durch das Vorliegen eines bedingten Sperrvermerks bzw. per vorheriger Internetrecherche nach Pflegeheimadressen in den Gemeinden identifiziert. Alle gezogenen Personen wurden zunächst um Beantwortung eines schriftlichen Fragebogens (FB) gebeten, Unterstichproben von Personen ohne Rückmeldung wurden telefonisch oder persönlich um ein Interview gebeten.

Ergebnisse (vorläufig):

In der bereinigten Bruttostichprobe von 1.970 Personen (Altersmedian: 76 Jahre) konnte eine Responserate (RR) von insgesamt 44,6% realisiert werden. Es wurden 100 PHB identifiziert, 3 mit Telefonnummer. Bei ihnen lag die RR bei 20%, 29% lehnten eine Teilnahme ab und 51% konnten nicht erreicht werden. Unter 14 Teilnehmenden füllten 6 den schriftlichen FB eigenständig, 4 mit Unterstützung von Dritten, 4 nur durch Dritte (Proxies) aus. Weitere 6 Personen wurden im Hausbesuch befragt.

Schlussfolgerungen:

Auch mit einem erweiterten Erhebungsdesign und der Nutzung verschiedener Erhebunsgmodi konnten PHB nur unzureichend oder gar nicht erreicht werden. Telefonische Erhebungen erscheinen wegen der geringen Zahl recherchierbarer Telefonnummern künftig wenig aussichtsreich. Auch durch den Hausbesuch konnten nur in begrenztem Umfang Teilnahmen realisiert werden. Für die Integration von PHB in Gesundheitssurveys sind EMA-Stichproben nicht geeignet.