Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 807
DOI: 10.1055/s-0038-1667726
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Quantitative und qualitative Methoden der Präventionsforschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Menschen mit Migrationshintergrund in der internationalen Gesundheitsberichterstattung

S Bartig
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
C Santos-Hövener
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
T Lampert
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
A Rommel
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Ein Ziel des Projektes „Improving Health Monitoring in Migrant Populations“ (IMIRA), welches derzeit am Robert Koch-Institut durchgeführt wird, besteht in der Weiterentwicklung der Gesundheitsberichterstattung (GBE) zu Menschen mit Migrationshintergrund (MMH). Dabei wird u.a. die Frage verfolgt, in welcher Form und unter Berücksichtigung welcher Themenfelder sowie Indikatoren zukünftig über die gesundheitliche Lage von MMH berichtet werden soll.

Methoden:

Um Empfehlungen für eine migrationsbezogene GBE zu entwickeln, sollen über einen internationalen Vergleich gute Beispiele identifiziert werden. Hierzu wird eine Online-Befragung bei den nationalen Public Health-Instituten bzw. GBE-relevanten Einrichtungen in den EU- und OECD-Ländern durchgeführt. Für eine möglichst umfassende Betrachtung wird für die Non-Response-Länder anhand einer standardisierten Suchstrategie ermittelt, ob und in welcher Form über die Gesundheit von MMH berichtet wird.

Ergebnisse:

Neben einer Darstellung der Vielfalt migrationsbezogener Berichtskonzepte werden Gemeinsamkeiten bezüglich der zu berücksichtigenden Themenbereiche bzw. Indikatoren zwischen den betrachteten Ländern herausgearbeitet und Empfehlungen für die GBE zu MMH abgeleitet. Zudem gibt die Ergebnispräsentation einen Überblick über die länderspezifischen Definitionen des MMH sowie den zielgruppenspezifischen Schwerpunktsetzungen bei der Berichterstattung.

Schlussfolgerungen:

Bei der Interpretation der Ergebnisse gilt es zu berücksichtigen, dass sich die Länder nicht nur hinsichtlich der Struktur der Gesundheitsinformationssysteme voneinander unterscheiden, sondern auch bezüglich der Bedeutung der internationalen Migration. Diese Aspekte beeinflussen die Berücksichtigung von MMH in den Berichtssystemen sowie deren Einbezug in GBE-relevante Erhebungen wie den nationalen Gesundheitssurveys.