Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 809
DOI: 10.1055/s-0038-1667732
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Lebensphasenbezogene Gesundheitsförderung und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effekte eines sequentiellen Mixed-Mode-Designs auf die Erhöhung der Teilnahmerate einer Gesundheitsbefragung 65+ Jähriger: Ergebnisse aus der Studie „Improving Health Monitoring in Old Age (IMOA)“ des Robert Koch-Instituts

B Gaertner
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
C Koschollek
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
D Lüdtke
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
M Grube
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
P Schmich
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
A Gößwald
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
C Scheidt-Nave
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
J Fuchs
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
M Wetzstein
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Repräsentative Daten zur gesundheitlichen Lage hochaltriger Personen in Deutschland sind derzeit begrenzt, da diese Personengruppe unter anderem in den bisherigen RKI-Gesundheitssurveys nur unzureichend erreicht oder ausgeschlossen wurde. Um zukünftig verlässlichere Daten für Präventionsbedarfe zur Verfügung stellen zu können, wurde in einer Gesundheitsbefragung ab 65 Jahren ein erweitertes Erhebungsdesign zur Verbesserung der Teilnahmeraten dieser Zielgruppe getestet.

Methoden:

Über eine Einwohnermeldeamt-basierte Zufallsstichprobe in je einer städtischen und ländlichen Gemeinde wurden 2000 Personen ab 65 Jahren für die Teilnahme an der IMOA-Machbarkeitsstudie ausgewählt und zunächst postalisch um Beantwortung eines schriftlichen Fragebogens gebeten. Die nachfolgende Studienrekrutierung von Personen ohne Rückmeldung erfolgte telefonisch oder im Hausbesuch bei per Zufall ausgewählten Unterstichproben. Die Teilnahme über die Befragung einer Stellvertretung war möglich.

Ergebnisse vorläufig:

In der bereinigten Bruttostichprobe von n = 1970 (57,2% Frauen; 80+ Jahre: 30,4%) lag die Teilnahmerate bei 44,6%; 27,0% nahmen nicht teil und 28,4% wurden nicht erreicht. Zunächst (postalische Rekrutierung) nahmen 746 Personen teil. Nachfolgend nahmen 76 von 250 Personen der Telefongruppe und 41 von 160 Personen der Hausbesuchsgruppe teil. Die Responserate ab 80 Jahren war in der Hausbesuchsgruppe mit 45,3% höher als in der Telefongruppe (25,2%) oder postalischer Rekrutierung (32,9%).

Schlussfolgerungen:

Durch die nachfolgenden Rekrutierungsschritte konnte die Responserate gegenüber der schriftlichen Rekrutierung erhöht und vor allem mehr Personen ab 80 Jahren für eine Studienteilnahme gewonnen werden. Hier war insbesondere die aufwändigste Rekrutierungsmethode mittels Hausbesuch erfolgreich. Vertiefende Analysen werden zeigen, inwieweit diese Rekrutierungsmaßnahmen in ein bundesweites Gesundheitsmonitoring implementiert werden können.