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DOI: 10.1055/s-0038-1667735
ICF-basierte Prädiktion des Outcomes in der Rehabilitation nach Trauma (icfPROreha) – Identifizierung potenzieller Prädiktoren sowie von Messverfahren zur Prognose der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität nach schweren muskuloskeletalen Verletzungen
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
In der Rehabilitation von Patienten mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen bedarf es neben der Wiederherstellung geschädigter Körperfunktionen und -strukturen auch der Berücksichtigung von Aktivitäten, Teilhabe und Kontextfaktoren, um den Rehabilitationsprozess optimal zu steuern. Bedeutsam für den Rehabilitationserfolg ist es, diejenigen Faktoren frühzeitig zu identifizieren, die die Rückkehr in den Arbeitsprozess oder die Lebensqualität (LQ) eines Patienten maßgeblich beeinflussen.
Methoden:
Durchführung einer mixed-methods Studie mit systematischen Reviews, Expertenbefragungen und evidenzbasierten mehrstufigen Entscheidungs- und Konsensusverfahren zur Identifizierung von (1) Faktoren sowie (2) Festlegung eines ICF-basierten Erhebungsinstrumentariums für die frühzeitige, d.h. bereits bei Aufnahme in die stationäre unfallchirurgisch-orthopädische Rehabilitation, Prognose der künftigen Arbeitsfähigkeit (AF) und LQ von Patienten mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen.
Ergebnisse:
Basierend auf der Evidenz aus 36 (AF) und 17 (LQ) wissenschaftlichen Studien und 1.663 Nennungen von 153 Teilnehmern der Expertenbefragung legten 18 Experten in einem mehrstufigen Entscheidungsverfahren 69 Faktoren fest, die bei der Prognose der AF und LQ berücksichtigt werden sollen. Für diese Faktoren wurden wiederum evidenzbasiert aus einem Pool von 171 Instrumenten ein Erhebungsinstrumentarium besteht aus (standardisierten) Patientenfragebögen und ärztlicher Beurteilung festgelegt.
Schlussfolgerungen:
Das Erhebungsinstrumentarium zur Erfassung möglicher Prädiktoren für AF und LQ bei Patienten mit schweren muskuloskeletalen Verletzungen wird in einer Längsschnittstudie in elf kooperierenden Kliniken bei 1200 Patienten erhoben. Die erhobenen Daten bilden die Basis zur Berechnung von Modellen zur Prognose der AF und LQ. Mit der erzeugten Outcome-Prognose können Patienten mit potenziell kritischem Verlauf oder erhöhtem Steuerungsbedarf im Rehabilitationsprozess bereits frühzeitig erkannt werden.
Das Projekt wird mit Mitteln der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung unterstützt. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.