Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 819
DOI: 10.1055/s-0038-1667764
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Workshops
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Workshop Mantelabstract: Migration und Mundgesundheit. Gemeinsamer Workshop der AGs „Dental Public Health“ und „Migration und Gesundheit“ der DGSMP

L Peppler
1   Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft, Berlin, Deutschland
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Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

>Erst seit einigen Jahren wird über den Zusammenhang von Migration und Mundgesundheit diskutiert. Im Behandlungsalltag können Sprachbarrieren oder medizinkulturelle Unterschiede die zahnmedizinische Versorgung von Migrant/-innen erschweren. In der Forschung stellt sich hingegen die Frage, wie Menschen mit Migrationshintergrund in Surveys erfasst werden können. Anhand dreier Vorträge soll die derzeitige Forschungs- und Versorgungssituation diskutiert werden:

1. Rainer Jordan (Institut der Deutschen Zahnärzte, Köln): Namensgeografie und DMS V Ein Teilgebiet der sprachwissenschaftlichen Namensforschung (Onomastik) beschäftigt sich mit geografischen Verteilungsmustern von Namen. Mithilfe von elaborierten onomastischen Algorithmen wurde den Teilnehmer/-innen der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) auf der Basis ihrer Vor- und Nachnamen ein wahrscheinliches Herkunftsland zugeordnet. Erste Ergebnisse zu Zusammenhängen zwischen Herkunftsland und Mundgesundheit werden vorgestellt.

2. Ali Al-Ani und Christian H. Splieth (Universitätsmedizin Greifswald): Mundgesundheit von Flüchtlingen Die Studie „Flüchtlinge in Deutschland – Mundgesundheit, Versorgungsbedarfe und deren Kosten“ untersuchte zwischen Ende 2016 und Mitte 2017 deutschlandweit Flüchtlinge bezüglich ihrer Mundgesundheit und verglich die Ergebnisse mit der deutschen Bevölkerung. Durch eine gesundheitsökonomische Analyse wurden die Kosten für die Bedarfsdeckung der Flüchtlinge ermittelt. Der Vortrag stellt die Ergebnisse vor.

3. Ramazan Salman (Ethno-Medizinisches Zentrum e.V., Hannover): Das Gesundheitsprojekt MiMi Seit 2003 werden im Rahmen des Projekts Mit Migranten Für Migranten (MiMi) bilingual Migrant/-innen darin geschult, in ihrer Muttersprache Informations- und Aufklärungsveranstaltungen zu Themen der (Mund-)Gesundheit durchzuführen. Auf diese Weise können ihre Landsleute vor Ort aufgesucht und kultursensibel angesprochen werden. Der Vortrag stellt das Projekt vor, das inzwischen an 58 Standorten umgesetzt wird.