Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 828
DOI: 10.1055/s-0038-1667799
Beiträge am Freitag, 14.09.2018
Postervorträge
Lebensphasenbezogene Prävention & Methoden der Präventionsforschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Erleben des Kulturwandels durch die Pflegefach- und Hilfspersonen in Organisationen der stationären Altenpflege bei der Implementierung eines Interventionsprogramms zur Stärkung der Autonomie. Eine verstehende Annäherung über die inhaltsanalytische Auswertung von Einzel- und Fokusgruppeninterviews im Rahmen des BMBF Projektes OLE

A Herold-Majumdar
1   Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, München, Deutschland
,
P Marijic
1   Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, München, Deutschland
,
A Buss
1   Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, München, Deutschland
,
S Glanz
2   Katholische Hochschule Mainz, Fachbereich Gesundheit und Pflege, Mainz, Deutschland
,
R Stemmer
2   Katholische Hochschule Mainz, Fachbereich Gesundheit und Pflege, Mainz, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Altenpflegeeinrichtungen stehen vor der Herausforderung, den hohen Krankheitsraten und der Abwanderung von Pflegekräften (generalistische Ausbildung ab 2020) entgegenzuwirken. Die Studie geht unter anderem der Frage nach, wie ein Interventionsprogramm zur Stärkung der Autonomie durch organisationale Lernprozesse die Organisationskultur verändern kann. Organisationskultur kann für die Arbeitszufriedenheit förderliche Faktoren, wie Autonomie und Teilhabe, nachhaltig in der Einrichtung verankern.

Methoden:

Das Mixed-Method Design der „OLE“-Studie sieht im Rahmen eines Prä-Posttests unter anderem einen verstehenden Zugang zum Erleben der Organisationsmitglieder vor. Dabei werden Einzel- (n = 13) und Fokusgruppeninterviews (n = 4) mit Pflegefach- und Hilfspersonen in vier deutschen, stationären Altenpflegeeinrichtungen (Mitarbeiter*innen Gesamt N = 283) durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse:

Es konnten im ersten Durchlauf des Materials von t0 mit einer offenen Herangehensweise Kategorien induktiv entwickelt werden. Das Kategorienschema wurde im zweiten Durchlauf zusätzlich mit theoretisch begründeten (Sackmann 2017, Schreyögg 2010, Schein 1984 und Strauss 1978) Kategorien erweitert. Die Ergebnisse erlauben einen ersten verstehenden Zugang zum Konzept der partizipativen Organisationskultur aus Sicht der teilnehmenden Pflegekräfte.

Schlussfolgerungen:

Mithilfe der Erkenntnisse kann die Organisationskultur von Altenpflegeeinrichtungen gezielt, auch mit quantitativen Verfahren, untersucht werden. Dabei können konkrete Ansatzpunkte für die Organisationsentwicklung identifiziert werden. Die partizipative Organisationskultur kann sich als Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt profilieren.