Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 830
DOI: 10.1055/s-0038-1667806
Beiträge am Freitag, 14.09.2018
Postervorträge
Prävention in Arbeitswelten; geschlechtersensible Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Identifizieren psychologischer Belastung am Arbeitsplatz: Anwendung des kognitiven Belastungsmodels im Arbeitsplatz

FS Rodriguez
1   Technische Universität Kaiserslautern, Center for Cognitive Science, Kaiserslautern, Deutschland
2   Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health, Leipzig, Deutschland
,
J Spilski
1   Technische Universität Kaiserslautern, Center for Cognitive Science, Kaiserslautern, Deutschland
,
T Lachmann
1   Technische Universität Kaiserslautern, Center for Cognitive Science, Kaiserslautern, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Psychologische Belastungen am Arbeitsplatz können Ursache für eine psychologische Erkrankung sein. Neben dem Vermeiden von zu hoher psychischer Belastung, ist es sinnvoll als Prävention auch die individuelle Belastung am Arbeitsplatz im Blick zu haben. Ziel der Studie ist es daher, die individuelle psychologische Belastung direkt während der Ausführung der Arbeitsaufgaben zu bestimmen.

Methoden:

Entsprechend des kognitiven Belastungsmodels (cognitive load) ist es möglich kognitive Überlastung anhand von Pupillendurchmesser, Pupillenerweiterung und Blickbewegung zu erkennen. Im Rahmen der ConWearDi-Studie werden derzeit gerade in drei mittelgroßen Handwerksunternehmen digitale Brillen eingesetzt, die diese Parameter erfassen. Zusätzlich dazu werden Daten zum Tätigkeitsablauf und zu subjektiven Belastungen am Arbeitsplatz erhoben.

Ergebnisse:

Auf der Tagung stellen wir die Ergebnisse statistischer Analysen vor, in der die subjektive Angaben zur Belastung am Arbeitsplatz mit Augenparametern (unter Berücksichtigung von Beruf, Alter, Geschlecht und depressiver Symptomatik) verglichen werden. Des Weiteren wird berichtet, ob es Tätigkeitsabläufe am Arbeitsplatz gibt, die die Zuverlässigkeit der Augenparameter als Indikator für kognitive Überlastung verzerren könnten.

Schlussfolgerungen:

Unsere Studie gibt Hinweise darauf, inwiefern individuelle psychologische Belastung am Arbeitsplatz durch eine digitale Brille, also eine einfache, leicht einzusetzende Maßnahme, in Echtzeit erfasst werden kann und dient somit als wichtige Grundlage für zukünftige Studien, die entsprechende Maßnahmen (z.B. Assistenzsysteme, strukturelle Arbeitsgestaltung) entwickeln möchten.