Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 836-837
DOI: 10.1055/s-0038-1667827
Beiträge am Freitag, 14.09.2018
Workshops
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einzelbeitrag: Gesund – auch wenn nicht mehr alles geht | Teilhabeförderung für Beschäftigte mit gesundheitsbedingten Arbeitseinschränkungen

A Willgosch
1   Universitätsklinikum Jena, Pflegedirektion, Jena, Deutschland
,
S Walter
1   Universitätsklinikum Jena, Pflegedirektion, Jena, Deutschland
,
S Salomo
1   Universitätsklinikum Jena, Pflegedirektion, Jena, Deutschland
,
N Hebestreit
1   Universitätsklinikum Jena, Pflegedirektion, Jena, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Das Projekt „Gesund – auch wenn nicht mehr alles geht“ hat ein Modulpaket für Unternehmen entwickelt, um die Teilhabe und somit die Gesundheit von leistungsgewandelten Beschäftigten zu fördern. Es besteht aus vier Einzelmodulen und setzt an unterschiedlichen Ebenen im Unternehmen an:

  1. Kolleginnen und Kollegen als Gesundheitslotsen (Sherpa),

  2. Teilhabegespräch der Führungskraft,

  3. Charta/Unternehmensleitbild und

  4. Austauschgruppe unter Betroffenen.

Der Fokus lag auf dem Teilmodul Sherpa.

Die Interventionsgruppe (mit Modulpaket) umfasste vier Unternehmen (N = 30), die Kontrollgruppe (ohne Modulpaket) ein Unternehmen (N = 12). In drei Messzeitpunkten (vor, während und nach der Intervention) wurden anhand von standardisierten Fragebögen folgende Gesundheitsvariablen der leistungsgewandelten Mitarbeiter erhoben: Physische und psychische Gesundheit (SF-12); Selbstwirksamkeit, Aktivität/Partizipation, soziale Unterstützung und Belastung (HEALTH-49) sowie Arbeitsfähigkeit (WAI).

Die Interventionsgruppe beschrieb eine signifikante Verringerung von sozialen Belastungen. Andere Variablen, wie psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit, zeigten in der Interventionsgruppe ebenfalls Tendenzen der Verbesserung. Alle Veränderungen ergaben sich eher zum dritten Zeitpunkt. Um tatsächlich Veränderung zu erreichen, sollte die Intervention daher langfristig und konstant angeboten werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.

Um die flächige Verbreitung des qualitätsgesicherten Modulpaketes zu erreichen, wird ein Handbuch für die Etablierung und Anwendung des Modulpakets erstellt. Dieses beinhaltet für die Einzelmodule konkrete Hinweise und Praxishilfen zur Einführung und Durchführung in Betrieben. Mithilfe des Handbuchs wird in der sich anschließenden Transferphase die Intervention in weiteren Praxisbetrieben angewandt und evaluiert.