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DOI: 10.1055/s-0039-1694321
Soziale Unterschiede in der allgemeinen und digitalen Gesundheitskompetenz von Studierenden: Ergebnisse einer Online-Studie an der Technischen Universität Dortmund
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Einleitung:
Erste empirische Befunde zur Gesundheitskompetenz (GK) von Studierenden in Deutschland deuten darauf hin, dass mehr als jeder zweite Studierende Schwierigkeiten im Umgang mit gesundheitsrelevanten Informationen hat. Das Ausmaß und die sozialen Unterschiede in der GK von Studierenden wurden in bisherigen nationalen Studien kaum berücksichtigt. Ziel der Studie ist daher die Erfassung der allgemeinen und der digitalen GK von Studierenden unter Berücksichtigung sozialer Hintergrundmerkmale.
Methoden:
Die quantitative Online-Erhebung fand im Sommersemester 2018 an der Technischen Universität Dortmund statt. Von N = 32.781 eingeschriebenen Studierenden nahmen nach Abzug der fehlenden Werte und Extremwerte n = 996 Studierende an der Studie teil. Zur Erfassung der GK wurde die Kurzversion HLS-EU-Q16 verwendet. Die digitale GK wurde mittels der eHEALS-Skala erfasst. Zusätzlich wurden soziale Hintergrundmerkmale der Studierenden erhoben (u.a. finanzielle Situation, subjektiver Sozialstatus, soziale Unterstützung). Zur Auswertung der allgemeinen und der digitalen GK wurden uni-, bi- und multivariate (binär-logistische Regressions-) Analysen herangezogen.
Ergebnisse:
Von den befragten Studierenden wiesen 58,5% eine limitierte allgemeine GK und 51,8% eine niedrige digitale GK auf. Differenziert nach sozialen Hintergrundmerkmalen waren ein geringeres Alter, eine schlechtere finanzielle Situation, ein niedriger subjektiver Sozialstatus und eine geringere soziale Unterstützung signifikant mit einer limitierten allgemeinen und digitalen GK assoziiert.
Diskussion:
Die Studie verdeutlicht, dass im Hochschulsetting ein Bedarf nach geeigneten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention, einschließlich sozialer Unterstützungsangebote, besteht. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Studierende aufgrund des hohen Anteils mit limitierter allgemeiner und digitaler GK eine relevante Zielgruppe darstellen, die in zukünftigen, repräsentativen Forschungen zur GK stärker berücksichtigt werden sollte.