Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 660
DOI: 10.1055/s-0039-1694339
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ursachen für die Nicht-Teilnahme an einer postalischen Befragung zum Thema Palliativversorgung: Eine Nonresponse-Analyse unter Hausärzten und Onkologen

S Peter
1   IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswisschenschaft/Universität zu Köln, Köln
,
A Volkert
1   IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswisschenschaft/Universität zu Köln, Köln
,
H Pfaff
1   IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswisschenschaft/Universität zu Köln, Köln
,
N Scholten
1   IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswisschenschaft/Universität zu Köln, Köln
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Nonresponse stellt enorme Herausforderungen an die Repräsentativität postalischer Befragungen. Besonders bei ärztlichen Zielgruppen sind hohe Responseraten, die repräsentative Daten gewährleisten, schwer zu erreichen [1]. Gründe für Nonresponse in Ärztebefragungen sind kaum erforscht. Aus der Literatur wurden fünf wesentliche Gründe für Nonresponse abgeleitet: fehlende Zeit, fehlendes Interesse, Bedenken bzgl. des Datenschutzes, die Fragebogenlänge und die grundsätzliche Verweigerung von wissenschaftlichen Befragungen.

Methode:

Hausärztliche und onkologische Nonresponder aus einer Befragung zum Thema Palliativversorgung wurden postalisch zu den Gründen ihrer Nicht-Teilnahme befragt. Die Datenerhebung fand mithilfe eines Kurzfragebogens statt. Mehrfachantworten waren möglich. Die Antwortrate lag bei 379 von 1708 Befragten (22,2%). Die Daten wurden deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse:

Hauptgründe für die Nicht-Teilnahme waren fehlende zeitliche Ressourcen (72,3%) und die Fragebogenlänge (28,5%). Fehlendes thematisches Interesse wurde von den wenigsten Teilnehmern angegeben (3,7%).

Diskussion:

Als Hauptgrund für die Nonresponse geben die antwortenden Ärzte eher den Zeitfaktor als fehlendes Themeninteresse an. Die Schaffung zeitlicher Ressourcen in der ärztlichen Berufspraxis könnte helfen, Responseraten bei postalischen Befragungen zu erhöhen.

Literatur:

[1] Thorpe C, Ryan B, McLean SL, et al.: How to obtain excellent response rates when surveying physicians. Fam Pract 2009; 26(1): 65 – 8.