Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 664-665
DOI: 10.1055/s-0039-1694354
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Konsequenzen unterbrochener Erwerbsbiografien auf Frühverrentung und Rentenhöhe

T Mika
1   Deutsche Rentenversicherung Bund, Geschäftsbereich Forschung und Entwicklung, Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung, Berlin
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Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Erwerbsminderungsrenten sind ein wichtiger Baustein der sozialstaatlichen Absicherung für chronisch Kranke, die nicht mehr erwerbstätig sein können. Allerdings sind die Renten im Durchschnitt niedrig und daher Gegenstand kritischer sozialpolitischer Beobachtung.

Erwerbsminderungsrenten sind erheblich niedriger als Altersrenten. Ursache sind einerseits die Abschläge von der Rente für den früheren Renteneintritt, aber hauptsächlich die ungünstigeren Biografien, die häufiger Unterbrechungen und längere Zeiten der Arbeitslosigkeit aufweisen. Die Analyse zeigt an dem Rentenzugang 2014 im Detail, wie unterschiedlich die Erwerbskarrieren von Alters- und Erwerbsminderungsrentner/innen sind und welche Unterschiede sich aber auch innerhalb der ähnlichen Erwerbsverläufe zeigen.

Material und Methoden:

Die Untersuchung vergleicht auf der Grundlage des Rentenzugangs 2014 (SUF VVL 2014) die Erwerbskarrieren der beiden Personengruppen mit vorzeitigem, gesundheitsbedingtem Rentenbeginn und regulärem Beginn der Altersrente.

Unter Erwerbsminderungsrentner/innen finden sich weniger Personen mit ununterbrochenen Erwerbskarrieren und häufiger solche mit langen Arbeitslosigkeitszeiten. Im Ergebnis gibt es statistisch einen starken Zusammenhang zwischen den Erwerbsunterbrechungen insbesondere wegen Arbeitslosigkeit und den niedrigeren durchschnittlichen Zahlbeträgen der Erwerbsminderungsrenten. Diskussion:

Niedrigere durchschnittlichere Rentenansprüche der Erwerbsminderungsrentner/innen sind ein Ergebnis der Ungleichheit der Löhne auf dem Arbeitsmarkt und der Langzeitarbeitslosigkeit der letzten Jahrzehnte.