Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 669-670
DOI: 10.1055/s-0039-1694371
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation des Förderprogramms zur Steigerung der medizinischen Qualität der Bayerischen Kurorte und Heilbäder (KuHeMo) – Erste vorläufige Ergebnisse

C Stupp
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Bad Kissingen
,
L Hergenhan
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Bad Kissingen
,
K Zink
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Bad Kissingen
,
A Zapf
2   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Oberschleißheim
,
T Keil
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Bad Kissingen
,
M Wildner
2   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Oberschleißheim
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Hintergrund:

Die Verordnungen und Inanspruchnahmen ambulanter Vorsorgeleistungen nach §23 SGB V sind seit Mitte der 1990er Jahre in den Kurorten bundesweit um über 90% zurückgegangen. Der Kurgast finanziert die früher mit dem Begriff Kur bezeichnete Vorsorgeleistung heute überwiegend privat und wählt den Kurort folglich selbst aus. Neben der generellen Attraktivität und Infrastruktur des Ortes ist das spezifische und zeitgemäße medizinische Angebot für die Auswahl entscheidend. Der Freistaat Bayern begleitet diesen Strukturwandel und unterstützt seine Kurorte im Rahmen des KuHeMo-Förderprogramms. Ziel der vorliegenden Analyse ist es, die Steigerung der medizinischen Qualität im Förderprogramm formativ zu evaluieren.

Methodik:

Die formative Mixed-Methods-Evaluation des 2012 gestarteten Bayerischen Förderprogramms wird grundlegend in zwei Stufen durchgeführt. Zunächst erfolgt eine systematische Auswertung der Daten aller bereits vorliegenden relevanten Dokumente, wie Förderanträge, Prüfvermerke, Abschlussberichte sowie etwaige Publikationen und in Einzelfällen bereits projektbezogene Evaluationen. Anschließend sollen, ergänzend und bedarfsorientiert, halbstrukturierte qualitative Interviews mit Kurdirektoren, med. Leistungserbringern u.a. durchgeführt werden.

Ergebnisse:

Seit 2012 wurden von insgesamt 106 Förderanträgen 55 bewilligt. Erste vorläufige Ergebnisse zeigen ein Förderspektrum von vergleichsweise einfachen Maßnahmen bis hin zu qualitativ hochwertigen Studiendesigns (randomisierte Interventionsstudien) mit patienten-relevanten Outcomes zur Therapie und Prävention.

Schlussfolgerung:

Die kritische Würdigung der Ergebnisse zeigt den Beitrag des Förderprogramms zur Steigerung der medizinischen Qualität in bayerischen Kurorten und erlaubt die Ableitung weiterer Handlungsempfehlungen, sowohl für die Kurortmedizin als auch für die KuHeMo-Förderrichtlinie.