Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 680-681
DOI: 10.1055/s-0039-1694406
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Barrieren und förderliche Faktoren in der Prävention von Diabetes mellitus Typ 2 bei vulnerablen Gruppen – ein Scoping Review

J Breuing
1   Institut für Forschung in der operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln
,
AL Neuhaus
2   Universität Witten/HerdeckeInstitut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Köln
,
C Graf
3   Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, Abt. Bewegungs- und Gesundheitsförderung, Köln
,
F Haas
3   Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, Abt. Bewegungs- und Gesundheitsförderung, Köln
,
L Lütkemeier
3   Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, Abt. Bewegungs- und Gesundheitsförderung, Köln
,
D Pieper
1   Institut für Forschung in der operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Förderung eines gesunden Lebensstils spielt in der Prävention des Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) eine zentrale Rolle. Allerdings werden durch entsprechende, präventive Maßnahmen vulnerable Gruppen, z.B. Menschen mit Migrationshintergrund, geringerer Bildungsgrad, meist seltener erreicht. Ziel dieses Scoping Reviews ist daher die Identifikation von Barrieren und förderlichen Faktoren gegenüber Präventivmaßnahmen bei vulnerablen Gruppen.

Methode:

Im Mai 2018 wurde eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen Datenbanken (u.a. PubMed, Embase, PycINFO) durchgeführt, um Barrieren und förderliche Faktoren in der Prävention von T2DM bei vulnerablen Gruppen zu identifizieren. Einschlusskriterien waren die Folgenden: Prävention T2DM, vulnerable Gruppe, Barrieren und/oder förderliche Faktoren, Publikationsjahr > 2008, WHO Stratum A. Zwei unabhängige Reviewer prüften die Treffer gegen die Einschlusskriterien. Die Ergebnisse wurden extrahiert, zusammengefasst und kategorisiert.

Ergebnisse:

Es wurden 6679 Artikel identifiziert, wovon 117 eingeschlossen wurden. Aus den insgesamt 95 extrahierten Studien konnten acht Kategorien der Barrieren und förderlichen Faktoren gebildet werden (Familie/Freunde, Sprache, fehlendes Wissen, ökonomische Faktoren, Social Support, Arbeit, Kultur, Religion). Die extrahierten, vorwiegend qualitativen Studien (Fokusgruppen, Interviews) wurden größtenteils in den USA durchgeführt, keine in Deutschland. Die häufigsten Barrieren waren fehlendes Wissen, Familie/Freunde und ökonomische Faktoren. Der Faktor Familie/Freunde konnte sowohl als Barriere als auch als förderlicher Faktor identifiziert werden.

Diskussion:

In Bezug auf präventive Maßnahmen für T2DM konnten mehrere unterschiedliche Barrieren und förderliche Faktoren identifiziert werden, die in der Konzeption präventiver Maßnahmen berücksichtigt werden sollten. Aufbauend auf den Ergebnissen dieses Scoping Reviews erfolgt die Erstellung eines Transferleitfadens zur Prävention von T2DM bei vulnerablen Gruppen.

Finanzierung:

Gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministerium für Gesundheit.