Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 681-682
DOI: 10.1055/s-0039-1694409
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Versagensursachen intramedullärer Osteosynthese aus Sicht der Operateure

M Müller
1   Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau
,
B Karich
2   Heinrich Braun Klinikum Zwickau, Zwickau
,
J Klewer
1   Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Proximale Femurfrakturen sind häufige alterstypische Verletzungen. Trotz der kontinuierlichen Evolution der Osteosynthese sind immer noch Komplikationen zu verzeichnen.

Im Fokus der Analyse stand die operative Therapie von geriatrischen Patienten mit proximaler Femurfraktur mittels intramedullärer Osteosynthese aus Sicht der Anwender, um Ursachen und Verbesserungspotential zu identifizieren.

Methode:

Um Erfahrungswerte der Anwender in der Versorgung intramedullärer Systeme zu erheben, fand eine standardisierte schriftliche Befragung statt. Die Stichprobe bildeten die Operateure der zertifizierten AltersTraumaZentren DGU® und die Mitglieder der AG Alterstraumatologie, sodass insgesamt 133 Kliniken angeschrieben wurden. Jede Klinik erhielt postalisch drei Fragebögen zur Beantwortung.

Ergebnisse:

Die Rücklaufquote betrug 49% (65 Kliniken). Insgesamt beteiligten sich 144 Operateure. Darunter überwiegend Oberärzte (60%), Chefärzte (33%) und auch Assistenzärzte (5%).

Menschliche Fehler waren nach Angaben der Befragungsteilnehmer die Hauptursache des Osteosynthese-Versagens, z.B. eines Cut-outs (58%) sowie eines Implantatbruches (44%).

Im Handling mit dem entsprechenden Instrumentarium intramedullärer Verfahren gaben die meisten Befragungsteilnehmer (87%) jedoch an, sich sehr sicher zu fühlen und auch der Bedarf an Schulungen fiel mit 12% gering aus. Des Weiteren waren auch detailliertere Instruktionen zur Implantation seitens der Implantat-Hersteller aus Sicht von 93% der Befragungsteilnehmer nicht erforderlich.

Diskussion:

Durch die Befragung im Rahmen der Versorgungsforschung sollten Ergebnisse zu einer verbesserten operativen Versorgung proximaler Femurfrakturen ermittelt werden.

Die Befragungsteilnehmer sahen im Herstellungsverfahren, Material und der Konstruktion der Implantate weniger das Problem des Implantatversagens.

Vielmehr müssen zukünftig menschliche Fehler vorgebeugt werden. Hier bedarf es vor allem der Sensibilisierung der Operateure, um die Fehleranfälligkeit zu verringern.