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DOI: 10.1055/s-0039-1694466
Einflussfaktoren für die medizinische Versorgung in Pflegeheimen – ein Framework
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Einleitung:
Die bedarfsgerechte medizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern stellt eine komplexe Aufgabe dar. Ob sie bedarfsgerecht versorgt werden, wird unter anderem durch die Pflegeheimbewohner selbst sowie durch die Kooperation von Ärzten und dem Pflegepersonal beeinflusst. Als Teil des Innovationsfonds-Projekts „Bedarfsgerechtigkeit der medizinischen Versorgung Pflegebedürftiger in stationären Einrichtungen (MVP-STAT)“ (Förderkennzeichen 01VSF16039) wurde ein Framework entwickelt, das die Analyse von Einflussfaktoren für die medizinische Versorgung in Pflegeheimen ermöglicht.
Methoden:
Erfahrungen mit Einflussfaktoren für die medizinische Versorgung in Pflegeheimen wurden mittels semi-strukturierter Interviews erfragt. Hierzu wurden insgesamt 17 Interviews mit Pflegeheimpersonal, Haus- und Fachärzten, Pflegeheimbewohnern und Angehörigen geführt. In Vorbereitung auf die Interviews wurde eine explorativen Literatursuche zur Thematik durchgeführt. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und mittels Framework Analyse nach Ritchie und Spencer ausgewertet.
Ergebnisse:
Die medizinische Versorgung in Pflegeheimen wird in folgende drei Phasen unterteilt: 1) Erkennen eines medizinischen Versorgungsbedarfs, 2) Planung/Organisation der ärztlichen Versorgung und 3) Durchführung der ärztlichen Versorgung. Jede Phase wird durch Faktoren beeinflusst, die sich Pflegeheimbewohnern, ihren Angehörigen, dem Pflegepersonal, Ärzten sowie der Institution Pflegeheim zuordnen lassen.
Diskussion:
Das Framework strukturiert die Vielzahl unterschiedlicher Einflussfaktoren des medizinischen Versorgungsprozesses in drei Phasen. Es ermöglicht die Identifikation von Einflussfaktoren auf die medizinische Versorgung und stellt eine Grundlage für weitere Studien dar. Gleichzeitig hilft es Pflegeheimen, die medizinische Versorgung ihrer Bewohner zu analysieren und mögliche Verbesserungspotentiale zu ermitteln. Die Anwendung des Frameworks wird im weiteren Projektverlauf erprobt.