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DOI: 10.1055/s-0039-1694508
KEQ.NRW – Ergebnisse einer Erprobung mit ergänzender BewohnerInnen-Befragung in drei Quartieren
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Kapazitätsentwicklung (o.a. capacity building) beschreibt in der Gesundheitsförderung die Entwicklung von geeigneten Strukturen auf der lokalen Ebene für das Angebot und die Aufrechterhaltung bedarfsgerechter gesundheitsförderlicher Maßnahmen (Walter/Schwartz 2003; Trojan/Nickel 2013). Das Erhebungsinstrument „Kapazitätsentwicklung im Quartier“, das in dieser Form zuerst in der Hamburger Lenzsiedlung erprobt wurde, um zu priorisierende Handlungsfelder zu identifizieren, den Nutzen vorhandener Angebote zu beurteilen sowie die Entwicklungen im Zeitverlauf zu messen, fokussiert auf fünf zentrale Dimensionen der Strukturbildung und Kompetenzentwicklung: Bürgerbeteiligung, verantwortliche lokale Führung, vorhandene Ressourcen, Vernetzung und Kooperation sowie Gesundheitsversorgung.
In Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit Bochum hat das Landeszentrum Gesundheit NRW das Erhebungsinstrument KEQ in drei gesundheitsförderlichen Quartiersprojekten erprobt. Eine Studierendengruppe übernahm im 1. Erhebungszeitraum (WS 17/18) die persönliche Befragung der Schlüsselpersonen (ergänzt durch eine Online-Befragung), sowie im 2. Erhebungszeitraum (SoSe 19) die ergänzende BewohnerInnenbefragung in leichter Sprache.
Die Erprobung hat bereits im ersten Erhebungszeitraum deutlich gemacht, dass die Anwendung für die QuartiersentwicklerInnen und Studierenden voraussetzungsvoll ist. Sehr unterschiedlich hohe Rücklaufquoten in den verschiedenen Quartieren belegen die Bedeutung einer ausführlichen Vorbereitung der Studierenden und der notwendigen Anpassung an die Gegebenheiten in den einzelnen Quartieren. Bei ausreichend hohen Rücklaufquoten konnten wichtige Ansatzpunkte für Bereiche mit Handlungsbedarf, aber auch vorhandene Potentiale ermittelt werden.
Im Sommer 2019 werden die Ergebnisse der 2. Befragung der Schlüsselpersonen und der ergänzenden BewohnerInnenbefragung vorliegen. So kann nicht nur die Perspektive der BewohnerInnen wertvolle ergänzende Hinweise liefern, sondern können auch Belege für die Wirksamkeit der inzwischen mehrjährigen Quartiersarbeit erbracht werden.