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DOI: 10.1055/s-0039-1694511
Berufsbezogene Veränderungswünsche und die Karriereentscheidungen von Medizinischen Fachangestellten
Publication History
Publication Date:
23 August 2019 (online)
Einleitung:
Die Arbeitsbedingungen von Medizinischen Fachangestellten (MFA) wurden bereits als prekär beschrieben und es wurden unerfüllte berufsbezogene Veränderungswünsche identifiziert. Strategien zur Veränderung der Arbeitsbedingungen werden von MFAs jedoch hauptsächlich auf individueller Ebene, einschließlich des Arbeitgeberwechsels oder sogar der Berufsaufgabe, gesehen. Da diese Intentionen oftmals in einer tatsächlichen Umsetzung münden, wird im Rahmen dieser Studie untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen berufsbezogenen Interventionswünschen und Karriereentscheidungen besteht.
Methode:
Die Daten wurden im Rahmen einer bundesweiten Befragung unter Medizinischen Fachangestellten in Deutschland erhoben (09/2016 – 04/2017). Die berufsbezogenen Veränderungswünsche wurden anhand eines 12-Item Fragebogens mit den drei Subskalen „Arbeitsbedingungen“, „Belohnung durch den Vorgesetzten“ und „aufgabenbezogene Selbstständigkeit“ erhoben. Es wurden Subskalen-spezifische z-Scores sowie ein Gesamt z-Score gebildet. Die vier Outcome-Variablen (beabsichtigter Arbeitgeberwechsel, intendierte Berufsaufgabe, erneute Berufswahl, Empfehlung des MFA-Berufs) wurden dichotomisiert und logistische Regressionsanalysen durchgeführt. Es wurden Daten von 887 MFAs in die Analysen eingeschlossen, die zum Zeitpunkt der Erhebung als MFA tätig waren.
Ergebnisse:
Es zeigten sich statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen allen Dimensionen der berufsbezogenen Veränderungswünsche und allen beruflichen Outcomes. Hervorzuheben sind die Assoziationen bezüglich der Arbeitsbedingungen sowie der Belohnung durch den Vorgesetzten mit der Intention den Arbeitgeber zu wechseln (ORs: 1,39 – 3,27) und der Absicht einer Berufsaufgabe (ORs: 1,26 – 2,55).
Diskussion:
Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass die berufsbezogenen Veränderungswünsche mit ungünstigen potentiellen Karriereentscheidungen zusammenhängen. Angesichts des Personalmangels im Gesundheitswesen sollten die Erkenntnisse dahingehend berücksichtigt werden, dass die Arbeitsbedingungen Medizinischer Fachangestellter verbessert und somit die Rekrutierung von Nachwuchskräften sowie die Bindung erfahrener Mitarbeiter/innen positiv beeinflusst werden.