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DOI: 10.1055/s-0039-1694528
Mundgesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Aktuelle Prävalenzen, Determinanten und Trends
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. August 2019 (online)
Einleitung:
In der Prävention von Karies und Parodontitis spielt das Mundgesundheitsverhalten eine wichtige Rolle. Mit Daten der KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) werden die Zahnputzhäufigkeit und die Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen nach Geschlecht, Alter, sozioökonomischem Status (SES) und Migrationshintergrund berichtet und mit Daten der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) verglichen.
Methoden:
Die Analysen basieren auf Daten von > 12.000 Teilnehmenden aus KiGGS Welle 2 sowie von > 14.000 Teilnehmenden aus der Basiserhebung. Informationen zur Zahnputzhäufigkeit und zur Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen wurden von den Sorgeberechtigten 0- bis 10-Jähriger sowie von den 11- bis 17-Jährigen selbst schriftlich erfasst.
Ergebnisse:
Rund 80% der Heranwachsenden erfüllen die Empfehlungen zur Zahnputzhäufigkeit und zur Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen. Etwa ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen erreicht die Empfehlungen nicht. Risikogruppen sind Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, Kinder und Jugendliche mit niedrigem SES sowie jene mit einseitigem und insbesondere mit beidseitigem Migrationshintergrund. Im Vergleich zur Basiserhebung hat sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit einer unzureichenden Zahnputzhäufigkeit (27,9% bzw. 22,3%) und einer unzureichenden Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen (25,5% bzw. 19,7%) verringert. Diese positive Entwicklung ist für fast alle Bevölkerungsgruppen festzustellen; die in der Basiserhebung identifizierten Risikogruppen bestehen in KiGGS Welle 2 aber fort.
Diskussion:
Das Mundgesundheitsverhalten hat sich in den letzten zehn Jahren insgesamt verbessert. Zielgruppengerechte Maßnahmen zur Förderung des Mundgesundheitsverhaltens, z.B. für Kinder und Jugendliche mit niedrigem SES und mit Migrationshintergrund, sollten aber aufrechterhalten bzw. ausgebaut werden.