Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 723
DOI: 10.1055/s-0039-1694540
Kongresstag 2: 17.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das ICF e-Learning Tool der Weltgesundheitsorganisation

S Kus
1   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
3   ICF Research Branch, ein Kooperationspartner des WHO Collaborating Centre for the Family of International Classifications in Deutschland (am DIMDI), München
,
M Selb
4   Schweizer Paraplegiker-Forschung, Nottwil
5   ICF Research Branch, ein Kooperationspartner des WHO Collaborating Centre for the Family of International Classifications in Deutschland (am DIMDI), Nottwil
,
K Ricci
1   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
,
M Coenen
1   Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung, Fachbereich Biopsychosoziale Gesundheit, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie – IBE, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, München
2   Pettenkofer School of Public Health, München
3   ICF Research Branch, ein Kooperationspartner des WHO Collaborating Centre for the Family of International Classifications in Deutschland (am DIMDI), München
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2001 mit der Verabschiedung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) einen Rahmen zur standardisierten Beschreibung von Gesundheit und gesundheitsbezogenen Domänen zur Verfügung gestellt. Mit Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes gewinnt die ICF in Deutschland an Bedeutung. Die Bedarfsermittlung im Rahmen der Eingliederungshilfe wird zukünftig verbindlich ICF-basiert erfolgen. Eine der Voraussetzungen für eine gelingende Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und einer ICF-basierten Bedarfsermittlung sind ausreichende ICF-Kenntnisse bei Leistungsträgern und -erbringern. Eine Möglichkeit, ICF-Kenntnisse zu vermitteln, ist die Entwicklung von e-learning-Applikationen. Das WHO Family of International Classifications (WHO-FIC) Netzwerk hat ein e-learning Tool entwickelt, um weltweit die Verbreitung und Anwendung der ICF zu unterstützen.

Methode:

In einem strukturierten Prozess wurde das ICF e-learning Tool von einer Arbeitsgruppe des WHO-FIC-Netzwerkes in englischer Sprache erstellt, in einer weltweiten Feldtestung evaluiert und die finalisierte Version auf der WHO-Homepage veröffentlicht. Aktuell wird das Tool ins Deutsche und in 12 weitere Sprachen übersetzt.

Ergebnisse:

Hauptziele des Tools sind die Vermittlung allgemeiner Informationen zu Hintergrund und Kontext der ICF und die Verbesserung des Verständnisses der ICF, ihrer Struktur und des bio-psycho-sozialen Modells. Das Tool besteht aus sieben Kapiteln; jedes Kapitel wird mit einem Quiz abgeschlossen. Die erste Version der deutschen Übersetzung liegt vor. Derzeit erfolgt eine Qualitätskontrolle der Übersetzung, die im Sommer 2019 fertiggestellt werden wird.

Diskussion:

Mit dem ICF e-learning Tool steht eine Applikation zur Verfügung, mit der Kenntnisse zur ICF träger- und settingübergreifend sowie zeit- und ortsunabhängig vermittelt werden können. Die deutsche Version des Tools kann eine gelingende Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes unterstützen.