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DOI: 10.1055/s-0040-1709021
Evaluierung von Projekten der Gesundheitsförderung im Spannungsfeld zwischen Auftragsforschung & kritisch-reflexivem Feedback
Hintergrund Anhand dreier durchgeführter Evaluierungen von drei Projekten der Gesundheitsförderung wird Resümee gezogen.
Methoden Die Projekte enthielten jeweils Workshops in verschiedenen Modulen (Sport/Bewegung, Garten/Natur, Ernährung/Kochen etc.). Im Rahmen der Evaluierungen wurden problemzentrierte Leitfaden-Interviews (Witzel, 2000) mit Workshopleiter*innen sowie mit Beteiligten, und offene, (nicht) teilnehmende Beobachtungen (Gollwitzer & Jäger, 2009) der Aktivitäten durchgeführt. Die Analyse des gewonnenen Datenmaterials erfolgte nach den Vorgaben des Kodierparadigmas der Grounded Theory (Corbin & Strauss, 1996).
Ergebnisse Trotz der unterschiedlichen Handlungsfelder und Zielgruppen (Langzeiterwerbslose, offene und stationäre Jugendarbeit) und Fördergeber*innen (Klima- und Energiefonds, Fonds Gesundes Österreich) zeigen sich vor allem drei Aspekte als Herausforderungen:
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unterschiedliche Rollen, zwischen denen Workshopleiter*innen wechseln müssen, wenn sie mit den Teilnehmenden auch im (Semi-)Zwangskontext zusammenarbeiten, den die eigene Institution oder Finanzierung vorgibt
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wechselnde Gruppenzusammensetzung und -größe während der Projektlaufzeit und Inkludierung neuer Zielgruppen
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Umgang mit Rassismus, Sexismus und Ausgrenzung in der Gruppendynamik der Teilnehmenden
Schlussfolgerungen Der Vergleich verweist auf Wege reflexiv-kritischer Evaluierung im Spannungsfeld zwischen Auftragsforschung und wissenschaftlicher Distanz, und zeigt Möglichkeiten des Feedbacks auf, das von den Evaluierten nachvollzogen und angenommen werden kann.
Publication History
Article published online:
26 May 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York