Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 668
DOI: 10.1055/s-0041-1732003
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Der Protective-Mental-Work-Demands Questionnaire – Entwicklung eines Instruments zur Messung von mentalen Anforderungen am Arbeitsplatz, welche protektiv gegen Demenz und kognitiven Abbau im Alter wirken

F Hussenoeder
1   Universität Leipzig, ISAP
,
I Conrad
1   Universität Leipzig, ISAP
,
SG Riedel-Heller
1   Universität Leipzig, ISAP
,
F Rodriguez
2   DZNE
› Author Affiliations
 

Einleitung Mentale Anforderungen am Arbeitsplatz (MAAs) können einen Schutzfaktor gegen Demenz und kognitiven Abbau im Alter darstellen. Ziel unserer Forschung ist es, ein erstes Testinstrument zu entwickeln, mit welchem alle relevanten MAAs erfasst werden können.

Methoden Ein Itempool wurde nach internationalen Forschungsstandards auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche und zusammen mit Experten aus Forschung und Praxis entwickelt, vorgetestet und dann an einer Stichprobe mit 346 älteren Arbeitnehmern (Durchschnittsalter: 56,3, 72,3 % weiblich) validiert. Hierfür wurden, neben Itempool und soziodemographischen Fragen, kognitive Standardtestverfahren - Trail-Making Test A/ B, Word List Recall, Verbal Fluency Test, Benton Visual Retention Test, Reading Minds in the Eyes Test – genutzt. Die Validierung erfolgte hauptsächlich durch konfirmatorische Faktorenanalysen, Hauptkomponentenanalysen und multiple Regressionen.

Ergebnisse Das finale Testinstrument enthält vier MAA-konzepte, welche sich v.a. auf Informationsverarbeitung und die Möglichkeit am Arbeitsplatz Einfluss zu nehmen beziehen: Mental Workload (3 Items, Cronbach`s α = .58), Verbal Demands (4 Items, Cronbach`s α = .74), Information Load (6 Items, Cronbach`s α = .83) und Extended Job Control (6 Items, Cronbach`s α = .83).

Fazit Der Protective-Mental-Work-Demands Questionnaire dient der Messung protektiver MAAs. Er stellt eine wertvolle Grundlage für weitere Forschung dar und besitzt auch eine hohe praktische Verwertbarkeit, z.B. bei der Gestaltung kognitiv-protektiver Arbeitsplätze. Weitere Studien sind nötig, beispielsweise um die Konstruktvalidität mit Hinblick auf das Demenzrisiko zu validieren.



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Article published online:
02 September 2021

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