Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 678
DOI: 10.1055/s-0041-1732041
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Partizipative Entwicklung einer komplexen Intervention im Bereich der Intensivnachsorge: Die PINA-Studie

KP Drewitz
1   Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
M Rohr
2   Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
C Bernardi
2   Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
S Brandstetter
3   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Regensburg, Deutschland
,
C Apfelbacher
1   Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
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Einleitung Es gibt bisher kein einheitliches Konzept für die Nachsorge ehemaliger Intensivpatienten in einer Intensiv-Nachsorgeambulanz (INA). Die PINA-Studie (Pilotierung einer Intensiv-Nachsorgeambulanz) orientiert sich am Medical Research Council (MRC)-Framework für komplexe Interventionen.

Methoden Mittels partizipativem Forschungsansatz wurde ein Konzept für eine INA entwickelt. Alle Schritte der Entwicklungsphase wurden dokumentiert und im interdisziplinär besetzten Forschungsteam fortlaufend diskutiert und wenn nötig adaptiert.

Ergebnisse Wesentliche Elemente waren zwei Workshops mit Akteuren aus den Gesundheitsprofessionen. Sie bauten auf Vorergebnissen aus Sekundärdatenanalysen von GKV-Daten, Interviews mit Intensivpatienten, Angehörigen, Versorgern und Fokusgruppen sowie einer Onlineumfrage unter Versorgern auf. Anhand des Intervention Mappings wurden in Kleingruppen die Leitfragen „Was“ (Welche Komponenten braucht die INA?) und „Wie“ (Welche Prozesse sollen stattfinden?) bearbeitet. In der Folge wurden im Sinne des Design-Thinking Ansatzes Prototypen einer INA entwickelt. Die Ergebnisse wurden den Teilnehmern mit der Bitte um Feedback geschickt. Die Abstimmung des finalen Konzeptes aus den Prototypen erfolgte in zahlreichen Absprachen in einem interdisziplinären Projektteam, das auch an der Umsetzung beteiligt ist.

Fazit: Die partizipative Entwicklung der komplexen Intervention einer INA erfordert ausreichend zeitliche und personelle Ressourcen. Durch den interdisziplinären Ansatz und die intensive Einbindung der Versorger ist es möglich, diese Intervention strukturiert zu planen und zu gestalten. Wir erhoffen uns zudem einen hohen Grad an Akzeptanz des Konzepts und einen Nutzen für die potentiellen Patienten.



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Article published online:
02 September 2021

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