Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 685
DOI: 10.1055/s-0041-1732064
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Anwendung von zielgerichteten Therapien und Immun-Checkpoint-Inhibitoren in der Behandlung des metastasierten malignen Melanoms in Deutschland 2000-2016

O Schoffer
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
,
P Hellmund
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
,
J Schmitt
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
,
M Rößler
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
,
F Meier
2   Hauttumorzentrum am Universitäts KrebsCentrum Dresden, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
› Author Affiliations
 

Einleitung Zielgerichtete Therapien (TT) und Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) haben in den vergangenen Jahren bei der Behandlung des metastasierten malignen Melanoms an Bedeutung gewonnen. Die vorliegende Analyse untersucht, wie diese neuen Therapien im Zeitverlauf in Deutschland mit Fokus auf Unterschieden zwischen alten und neuen Bundesländern implementiert wurden. Überlebenszeitanalysen betrachten zudem Behandlungserfolge zielgerichteter und ICI-Therapien.

Methoden Analysiert wurden Daten von 12 deutschen klinischen Krebsregistern für den Zeitraum von 2000-2016. Eingeschlossen wurden 3 871 Patienten mit malignem Melanom im UICC-Stadium IV bei der Primärdiagnose sowie mit metachron fernmetastasiertem Melanom. Die Anwendung der Therapien wurde mit deskriptiven Analysen dargestellt. Unterschiede in den Überlebenszeiten von Patienten, die mit neuen und herkömmlichen Therapien behandelt wurden, wurden mittels Log-Rank-Test für Kaplan-Meier-Kurven untersucht. Cox-Regressionsmodelle wurden zudem zur Adjustierung der Therapieeffekte mit demografischen, regionalen und prognostischen Faktoren genutzt.

Ergebnisse Zielgerichtete Therapien wurden am häufigsten in den neuen Bundesländern angewendet, ICI-Therapien hingegen eher in den alten Bundesländern. Den größten statistisch signifikanten Einfluss auf das Überleben der Patienten hatten die zielgerichteten Therapien. Überlebenszeiten sind in erheblichem Maße aber auch von der Art der Metastasierung und dem Wohnort der Patienten abhängig.

Fazit Die regionalen Unterschiede in der Versorgung von Patienten mit Melanom sind relevant und erfordern eine Exploration möglicher Gründe für das Verordnungsverhalten der regionalen Behandler.



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Article published online:
02 September 2021

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