Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 693-694
DOI: 10.1055/s-0041-1732094
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Der Einfluss sozialer Unterstützung auf die Gesundheit – Ergebnisse einer Studie mit Personen ausgewählter Staatsangehörigkeiten im Rahmen des IMIRA-Projekts

M Bug
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
K Kajikhina
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
C Hövener
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
C Koschollek
1   Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 

Introduction Soziale Unterstützung (sU) kann als psychosoziale Ressource einen grundlegenden Einfluss auf die Gesundheit haben. Sie ermöglicht eine bessere Stressbewältigung und wirkt sich positiv auf das psychische und körperliche Wohlbefinden aus. Wahrgenommene sU wurde als Einflussfaktor auf die subjektive Gesundheit und depressive Symptomatik unter Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten (StaAng) aus Berlin und Brandenburg im Rahmen des IMIRA-Projekts (Improving Health Monitoring in Migrant Populations) untersucht.

Methods Betrachtet wurde die wahrgenommene sU (Oslo-3-Items-Social-Support Scale, Oslo-3) als Einflussfaktor auf die subjektive Gesundheit (sG) sowie depressive Symptomatik (dS)(Patient Health Questionnaire (PHQ-8)) bei Teilnehmenden (TN) ab 18 Jahren des IMIRA Befragungssurvey (n = 1.190, ungewichtet). Die Stichprobe wurde aus Einwohnermelderegistern aus 7 Sampling Points in Berlin und Brandenburg (nach kroatischer, polnischer, rumänischer, türkischer und syrischer StaAng) gezogen.

Results TN berichteten zu 33,1% eine geringe, zu 50,4% eine mittlere und zu 16,5% eine starke sU. TN, die eine mittlere oder starke sU berichteten, gaben seltener eine mittelmäßige, schlechte bzw. sehr schlechte sG an (OR = 0,49 (mittlere sU) bzw. OR = 0,50 (starke sU)) und wiesen seltener Anzeichen für eine dS auf (OR = 0,38 (mittlere sU) bzw. OR = 0,32 (starke sU)). Bei der Kontrolle für Geschlecht, Alter und sozioökonomischen Status bleiben diese Befunde bestehen.

Conclusions Unsere Ergebnisse bestätigen die Befunde für die Allgemeinbevölkerung auch in einem Sample von Menschen mit ausgewählten StaAng. In weitergehenden Analysen soll untersucht werden, welche Faktoren die wahrgenommene sU und damit indirekt die Gesundheit beeinflussen können (z.B. Aufenthaltsdauer, -status oder Deutschkenntnisse).



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Article published online:
02 September 2021

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