Gesunde Quartiere – Abbildung soziallagensensitiver Gesundheitsindikatoren mithilfe von GKV-Routinedaten?

Einleitung Der sozioökonomische Status beeinflusst Gesundheit von Bevölkerung auch auf Ebene des unmittelbaren Lebensumfelds (1). Im Hamburger Verbundprojekt „Gesunde Quartiere“ wurden u.a. GKV-Abrechnungsdaten erschlossen, um eine kleinräumige Sozialberichterstattung auf Ebene sogenannter ‚statistischer Gebiete‘ systematisch um Gesundheitsdaten zu erweitern und vice versa durch die GKV-Daten ggf. handlungsrelevante Informationen zu ergänzen.

Methoden Verwendet werden anonymisierte Abrechnungsdaten von drei gesetzlichen Krankenkassen. Die Datenlieferungen beschränken sich zunächst auf ein Berichtsjahr, die kleinräumige Verortung der Daten erfolgt aus Datenschutzgründen aggregiert auf Ebene vordefinierter Statusindexklassen (2). Im Anschluss an die Bereinigung und Aufbereitung der Daten erfolgt die Entwicklung geeigneter Indikatoren.

Ergebnisse Es folgt die Identifizierung von globalen Indikatoren bspw. zur Anzahl von Krankenhausaufenthalten, spezifischer Diagnosen wie Depressionen, Diabetes und Bluthochdruck, dem Zahnstatus bei Kindern, Häufigkeiten bestimmter Arzneimittelanwendungen oder der Inanspruchnahme von Physio- oder Ergotherapie in den einzelnen Statusklassen.

Fazit Im Zuge der Analysen werden soziallagensensitive Indikatoren identifiziert, die neben der Planung und Steuerung von Gesundheitsleistungen durch die GKV`n, insbesondere für eine Darstellung von ‚Gesundheit‘ im Rahmen der geplanten Berichterstattung geeignet sind. Über eine kontinuierliche Berichterstattung wird im Kontext eines Folgeprojektes ein Monitoring der Quartiere angestrebt.

Publication History

Article published online:
02 September 2021

• Quellenangaben

• 1 RKI. (2015) Gesundheit in Deutschland. GBE des Bundes; Berlin:
• 2 Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. (2010) Pilotbericht. „Sozialmonitoring im Rahmenprogramm integrierte Stadtentwicklung“ Hamburg.