Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 716
DOI: 10.1055/s-0041-1732172
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Strategien zur Schaffung gesundheitlicher Chancengleichheit in der kommunalen Gesundheitsförderung – internationale Herangehensweisen im Vergleich

E Quilling
1   Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
,
M Kuchler
1   Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
,
J Leimann
1   Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
,
S Dieterich
1   Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland
,
C Plantz
2   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Gemeinschaftsorientiere Ansätze in der Gesundheitsförderung bergen die Gefahr, dass sozial benachteiligte Personen und Gruppen von Interventionen nicht erreicht werden. Gesundheitsfördernde Maßnahmen verfehlen somit oftmals ihr Ziel, gesundheitliche Chancengleichheit zu erhöhen. Im Rahmen der Joint Action Health Equity Europe (JAHEE) setzen 13 teilnehmende Länder bedarfsorientierte gesundheitsfördernde Maßnahmen auf kommunaler Ebene zur Schaffung gesundheitlicher Chancengleichheit um.

Methoden Mittels Fragebögen wurden Bedarfe und länderspezifische Maßnahmen identifiziert. Länderübergreifend wurden good-practice-Vorhaben detektiert und ausgewählt, die allgemeinen Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung und Prävention entsprechen. Mit leitfadengestützten Telefoninterviews werden die methodischen und strategischen Vorgehensweisen der Projektpartner fokussiert und die unterschiedlichen Herangehensweisen herausgearbeitet. Dabei werden Ziele, Hindernisse, Erfolgsfaktoren sowie länder- und kontextspezifische Aspekte explizit berücksichtigt und inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet.

Ergebnisse Von den Projektpartnern wurden unterschiedliche Strategien zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit in Kommunen gewählt. Die Fokussierung auf benachteiligte Gebiete oder der Einbezug von Bevölkerungsgruppen mit schlechteren Gesundheitschancen, wie älteren Menschen oder anderen als vulnerabel geltenden Gruppen in der Durchführung gesundheitsfördernder Maßnahmen scheint dabei ebenso praktikabel zu sein wie die Anknüpfung an bereits bestehende Netzwerke.

Fazit Die Wahl einer Strategie zur Schaffung gesundheitlicher Chancengleichheit auf kommunaler Ebene sollte unter Berücksichtigung des Kontextes und zuvor erhobener Bedarfe getroffen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021

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