Aktuelle Ernährungsmedizin 2023; 48(03): E5
DOI: 10.1055/s-0043-1768091
Abstracts

Das vom BMf BFW geförderte Präventionsprojekt EDDY

Kurt Widhalm
Österreichisches Akademisches Institut für Ernährungsmedizin
,
Victoria Donhauser
Österreichisches Akademisches Institut für Ernährungsmedizin
› Institutsangaben
 

Einleitung  In Österreich sind laut COSI-Bericht der WHO 30% der Buben und 22% der Mädchen zwischen dem sechsten und dem neunten Lebensjahr übergewichtig oder adipös [1]. Diese Zahlen werden laut der WHO bei Kindern und Jugendlichen bis 2030 auf über 50% in allen europäischen Staaten steigen [2]. Die WHO fordern daher nun im Rahmen der „European Policy for Health and Well-being“ präventive und nachweisbar wirksame Maßnahmen vorzugsweise vor dem 12 Lebensjahr zu Reduktion des Übergewichtes/der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen [3] [4].

Material und Methodik  Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung geförderte Präventionsprojekt EDDY wurde als erste wissenschaftlich fundierte Präventionsstudie in Österreich zur Eindämmung der Adipositas-Epidemie auf Initiative des österreichisch akademischen Instituts (ÖAIE) und der Universität Wien (Institut für Sportwissenschaften) entwickelt und versucht am Anfang dieser Negativentwicklung anzusetzen. EDDY steht für „Effect of sports and diet training to prevent obesity and secondary diseases and to influence young children´s lifestyle”. Die Präventionsstudie wird an Wiener Volksschulen im Rahmen des Regelunterrichts vom Team der EDDY-Studie durchgeführt und von der Hofer KG als Sponsor unterstützt.

Das Ziel ist es, mit wissenschaftlichen Methoden ein praktikables und wirksames national standardisiertes Schulprogramm zu entwickeln, welches nachhaltig zur Reduktion von Übergewicht und Adipositas beiträgt und österreichweit in Schulen implementiert werden kann. Im Zuge dessen soll neben einer positiven Beeinflussung der Körperzusammensetzung (weniger Fettanteil, mehr Muskelmasse), die körperliche Leistungsfähigkeit sowie das Ernährungsverhalten (z.B. Reduktion von ungesunden Lebensmitteln, Erhöhung des Obst- und Gemüsekonsums) der Kinder verbessert werden.

Ergebnisse  Bisherige Studienergebnisse haben gezeigt, dass eine statistisch signifikante Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit [5], sowie ein verbessertes Ernährungswissen in der Interventionsgruppe durch das EDDY-Projekt [6] erreicht werden konnte. Zudem zeigten die Daten unserer Testungen, dass übergewichtige Kinder einen deutlich höheren Bluthochdruck haben als dies bei Normalgewichtigen der Fall ist [7].

Zusammenfassung  Insgesamt deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass eine Verbesserung des Ernährungswissens durch eine kombinierte Ernährungs- und Bewegungsintervention im Rahmen eines schulischen Präventionsprogramms, sowohl das Gesundheitsverhalten, als auch den Gesundheitszustand der Probanden verbessern und einen positiven Einfluss auf den Lebensstil der Jugendlichen haben kann.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. Mai 2023

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