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DOI: 10.1055/s-0043-1770413
Körperliche Belastbarkeit, psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit COVID-19 als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall 6 Monate nach einer stationären Rehabilitation
Einleitung Bislang fehlen Studien zu langfristigen Effekten rehabilitativer Maßnahmen auf die körperliche und psychische Gesundheit von post-COVID Patient*innen. Diese Untersuchung (finanziert: DGUV e.V., Nr.: FF-FB 326) überprüft Veränderungen von Gesundheitsparametern und Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit berufsbedingter COVID-19 im Anschluss einer stationären Rehabilitation.
Methoden Die Kohortenstudie mit 3 Messzeitpunkten erhob Daten von 127 Patient*innen (M=50,62 Jahre, ♀: n=97) mit berufsbedingter COVID-19 zu Beginn (T1), zum Ende (T2) und 6 Monate (T3) nach einer stationären Rehabilitation (M=28,8 Tage) in der BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall. Der 6-Minuten-Gehtest (6MGT) erfasste die körperliche Belastbarkeit, die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-D) die psychische Gesundheit und der Work Ability Index (WAI) die Arbeitsfähigkeit. Die Längsschnittanalysen erfolgten mittels Wilcoxon Vorzeichen Rang Test.
Ergebnisse Zu T2 zeigen sich sign. Verbesserungen hinsichtlich 6MGT (Z=−9,032, p<0,001), Depressivität (Z=−4,477, p<0,001) und Angst (Z=−4,444, p<0,001). Zu T3 bestätigen sich die Ergebnisse für 6MGT (Z=7,724, p<0,001) und Angst (Z=−1,816, p<0,05) im Vergleich zu T1, jedoch nicht für Depressivität (p>0,05). Der WAI verändert sich zu T2 nicht sign., zu T3 verschlechtert sich dieser sign. (Z=−2,368, p<0,05).
Schlussfolgerung Für die körperliche Belastbarkeit und Angstsymptomatik wurden auch zu T3 Verbesserungen nachgewiesen. Die schlechtere Arbeitsfähigkeit und die Depressivität zu T3 deuten auf den Bedarf von Nachsorgestrategien hin.
Publication History
Article published online:
22 August 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany