Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 756
DOI: 10.1055/s-0043-1770413
Abstracts
Vorträge
COVID-19

Körperliche Belastbarkeit, psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit COVID-19 als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall 6 Monate nach einer stationären Rehabilitation

Katrin Müller
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung, Chemnitz, Deutschland
,
Marcel Ottiger
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung, Chemnitz, Deutschland
,
Iris Poppele
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung, Chemnitz, Deutschland
,
Alois Wastlhuber
2   BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall, Bad Reichenhall, Deutschland
,
Rainer-Christian Weber
2   BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall, Bad Reichenhall, Deutschland
,
Michael Stegbauer
2   BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall, Bad Reichenhall, Deutschland
,
Torsten Schlesinger
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung, Chemnitz, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Bislang fehlen Studien zu langfristigen Effekten rehabilitativer Maßnahmen auf die körperliche und psychische Gesundheit von post-COVID Patient*innen. Diese Untersuchung (finanziert: DGUV e.V., Nr.: FF-FB 326) überprüft Veränderungen von Gesundheitsparametern und Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit berufsbedingter COVID-19 im Anschluss einer stationären Rehabilitation.

Methoden Die Kohortenstudie mit 3 Messzeitpunkten erhob Daten von 127 Patient*innen (M=50,62 Jahre, ♀: n=97) mit berufsbedingter COVID-19 zu Beginn (T1), zum Ende (T2) und 6 Monate (T3) nach einer stationären Rehabilitation (M=28,8 Tage) in der BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall. Der 6-Minuten-Gehtest (6MGT) erfasste die körperliche Belastbarkeit, die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-D) die psychische Gesundheit und der Work Ability Index (WAI) die Arbeitsfähigkeit. Die Längsschnittanalysen erfolgten mittels Wilcoxon Vorzeichen Rang Test.

Ergebnisse Zu T2 zeigen sich sign. Verbesserungen hinsichtlich 6MGT (Z=−9,032, p<0,001), Depressivität (Z=−4,477, p<0,001) und Angst (Z=−4,444, p<0,001). Zu T3 bestätigen sich die Ergebnisse für 6MGT (Z=7,724, p<0,001) und Angst (Z=−1,816, p<0,05) im Vergleich zu T1, jedoch nicht für Depressivität (p>0,05). Der WAI verändert sich zu T2 nicht sign., zu T3 verschlechtert sich dieser sign. (Z=−2,368, p<0,05).

Schlussfolgerung Für die körperliche Belastbarkeit und Angstsymptomatik wurden auch zu T3 Verbesserungen nachgewiesen. Die schlechtere Arbeitsfähigkeit und die Depressivität zu T3 deuten auf den Bedarf von Nachsorgestrategien hin.



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Article published online:
22 August 2023

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