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DOI: 10.1055/s-0043-1770414
Veränderungen der Rehabilitationsbedarfe von COVID-19-Patient:innen aus Sicht von Mitarbeitenden von Rehakliniken
Autoren
Einleitung Etwa 10 % aller COVID-19-Erkrankten entwickeln Long-/Post-COVID-Symptome mit Reha-Bedarf. Dies und die Pandemiebedingungen verändern die Anforderungen an die medizinische Reha. Ziel ist, diese Veränderungen zu identifizieren und daraus Erkenntnisse für eine zielgruppenspezifische Rehabilitation zu gewinnen.
Methoden Es wurden drei Gruppendiskussionen mit Teammitgliedern einer kardiologischen, pneumokardiologischen und neurologischen Reha-Klinik geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Derzeit erfolgen vertiefende Einzelinterviews.
Ergebnisse Im Pandemieverlauf verlagerten sich die Reha-Bedarfe von primär physischen hin zu neurokognitiven, psychosomatischen und sozialmedizinischen Problemfeldern. Der Klientelwandel bedeutete für Klinikmitarbeitende (MA) stetige Veränderungen ihrer Tätigkeit und Anpassungen von Interventionen und sozialer Interaktion: Laut MA seien viele COVID-Betroffene weniger belastbar und bräuchten flexible Therapiepläne. Sie fühlten sich durch Gesellschaft und Medizin oft nicht ernst genommen. Zusätzlich würden Konflikte zur Impfdebatte und zu nicht nachvollziehbaren Regelungen (z. B. Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen) das Therapiesetting belasten.
Schlussfolgerung MA konstatieren deutliche inhaltliche Verschiebungen der Reha-Bedarfe von COVID-19-Erkrankten, die seitens der MA ein hohes Maß an Sozialkompetenz und Flexibilität erforderten. Für eine optimale patient:innenzentrierte Versorgung werden psychosoziale Kompetenzen und die Sensibilisierung für individuelle Problemlagen zunehmend relevante
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023
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